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HTC One A9: Bringt die Alu-Schönheit die Wende?

Elektronik
21.11.2015 08:55
Der Smartphone-Spezialist HTC hatte es heuer nicht leicht. Das im Frühjahr erschienene Flaggschiff One M9 machte eher mit Hitzeproblemen als mit Verkaufszahlen Schlagzeilen und wurde nicht zum erhofften Bestseller, nun soll es das optisch nicht nur ein wenig an Apples iPhone erinnernde Schwestermodell One A9 richten. Wie sich das Gerät in der Praxis schlägt, hat krone.at getestet.

Das One A9 geht bei der Wahl des Chips auf Nummer sicher. Setzte HTC beim One M9 noch auf den aktuellen Qualcomm-Oberklassechip Snapdragon 810, der unter Last leider zum Überhitzen neigt, kommt im A9 nun der deutlich schwächere, aber auch kühlere Snapdragon 617 zum Einsatz. Da erscheint der Preis von günstigstenfalls 550 Euro trotz neuester Android-Version etwas hoch gegriffen.

Was sonst noch im HTC One A9 steckt, sehen Sie im Steckbrief:

HTC One A9

CPU

Qualcomm Snapdragon 617: 4 x 1,5 + 4 x 1,2 GHz

RAM

2 GB

Diagonale

5 Zoll

Auflösung

1920 x 1080 Pixel

Speicher

16 GB

microSD-Slot

Bis 2 TB

Hauptkamera

13 Megapixel; Optische Bildstabilisierung; Dual-LED-Blitz

Frontkamera

4 Megapixel

Funk

LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 4.1, GPS, GLONASS

Maße

145,7 x 70,8 x 7,3 Millimeter; 143 Gramm

Akku

2150 mAh

Extras

Fingerabdruck-Scanner
Alu-Gehäuse

Software

Android 6

Preis

Ab 550 Euro

Der verbaute Chip ist nicht nur kühler als sein großer Bruder, sondern auch langsamer. Einschlägige Benchmarks wie "AnTuTu" attestieren dem Snapdragon 617 ungefähr ein Viertel weniger Rechenleistung als dem Snapdragon 810. Damit ist der Prozessor für den Alltag immer noch mehr als ausreichend gerüstet: Android wird flüssig dargestellt, Apps starten schnell und auch anspruchsvollere 3D-Games laufen, wenn auch nicht ganz so schnell wie etwa am One M9.

Schönes AMOLED-Display, grundsolide Kamera
Das Display im One A9 ist eine kleine Überraschung: Kommen in HTC-Smartphones üblicherweise meist IPS-Bildschirme zum Einsatz, setzt das Unternehmen diesmal auf AMOLED. In Kombination mit der hohen Auflösung sorgt das für sattes Schwarz, leuchtende Farben, detailreiche Fotos und Videos sowie klar lesbaren Text. Die seitliche Ablesbarkeit ist gut, die maximale Helligkeit reicht auch für den Außeneinsatz.

Die Kamera des One A9 ist gutes Mittelmaß. Sie stellt schnell scharf, liefert bei Tageslicht detailreiche und scharfe Schnappschüsse. Im Zwielicht kann es vor allem bei homogenen Flächen zu leichtem Rauschen kommen, mit dem potenten Doppel-Blitz sind aber auch im Schlechtlicht brauchbare Fotos machbar. Verwackler sind dank optischer Bildstabilisierung relativ selten. Videos werden in Full-HD aufgenommen, 4K-Filme nimmt das One A9 nicht auf.

Die Kamera-App ist übersichtlich gelöst und bietet nette Features wie einen Profi-Modus mit RAW-Aufnahme, Zeitlupen- und Zeitrafferfunktion sowie Panoramen. Über die Album-Anwendung können Schnappschüsse auch editiert werden. Die Frontkamera mit ihren vier Megapixeln Auflösung liefert grundsolide Selfies und ist auch für Videotelefonate adäquat.

Speicher erweiterbar, Akku nicht sehr üppig
An der Speicher- und Funkausstattung des One A9 gibt es wenig auszusetzen. Bis auf NFC sind alle gängigen Funkstandards an Bord, der 16 Gigabyte große interne Speicher kann mit microSD-Karten um bis zu zwei Terabyte erweitert werden. So sollten selbst die größten Musik- und Videosammlungen problemlos auf dem Gerät Platz finden.

Der Akku ist für ein Gerät dieser Größe mit 2150 Milliamperestunden Kapazität nicht gerade üppig dimensioniert, reichte im Test aber für einen Tag gemischten Betrieb aus. Nächtliches Aufladen via microUSB bleibt den meisten One-A9-Käufern aber wohl nicht erspart - auch, wenn das Gerät mit Features wie einem Extrem-Energiesparmodus in der Not nochmal Reserven freischaufeln kann.

Tolle Verarbeitung, eigenwilliges Bedienkonzept
Sehr gut hat uns im Test die Verarbeitung und Haptik des neuen HTC-Geräts gefallen. Auch, wenn das One A9 optisch ziemlich stark an die Konkurrenz aus Cupertino erinnert: Das Alu-Gehäuse gefällt und fühlt sich wertig an. Verarbeitungsmängel konnten wir am Testgerät nicht feststellen, in der Hand liegt das Smartphone sehr gut. Details wie der geriffelte Entsperrknopf wissen zu gefallen.

Der Finger-Scanner unter dem Display arbeitet zuverlässig, wir stellen uns allerdings die Frage, warum man nicht gleich die ganzen Bedienelemente aus dem Display ausgelagert hat. Stattdessen gibt's On-Screen-Buttons wie bei den meisten anderen Android-Handys und einen Home-Button im Fingerscanner unter dem Bildschirm. Mit kapazitiven Tasten hätte man hier auch gleich die restlichen Bedienelemente unterbringen und am Display Platz freischaufeln können.

Neuestes Android mit Berechtigungs-Manager
Bei der Software setzt das HTC One A9 als eines der ersten nicht von Google und einem Partner stammenden Geräte auf Android 6, es sind also nützliche neue Features wie der App-Berechtigungsmanager an Bord. Die Oberfläche stammt von HTC selbst: Das hauseigene Sense-Interface weicht optisch stellenweise recht weit vom Android-Standard ab, ist aber in sich stimmig. Schade: Der Hersteller liefert etwas Bloatware mit, die sich im Test aber entfernen ließ.

Fazit: Mit dem One A9 liefert HTC ein starkes Mittelklasse-Smartphone im Oberklasse-Gehäuse ab, verlangt dafür aber auch einen Oberklasse-Preis. Das Gerät bietet genug Rechenpower, ein schönes Display und eine grundsolide Kamera, könnte es durch seinen hohen Preis allerdings schwer haben, bei den Konkurrenten zu punkten. Vergleichbare Hardware gibt's im etwas weniger edlen Gewand nämlich auch schon für gut 300 Euro.

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