BMW Motorrad Days

K1600GTL: Per Volldampfschiff beim BMW-Festival

Motor
09.07.2012 18:08
Einmal alles mit nass – am Wochenende haben sich 35.000 BMW-Fahrer aus aller Herren Länder bei den 12. BMW Motorrad Days in Garmisch-Partenkirchen getroffen. Drei Tage lang wurde gefeiert, gefahren, geschaut, gesonnt und geregnet. Ich habe mich mit dem Volldampfschiff BMW K 1600 GTL auf die Pilgerfahrt an den Hausberg gemacht, um der heiligen Gummikuh zu huldigen.
(Bild: kmm)

Aller Herren Länder ist übrigens nicht übertrieben. Die Weitestgereisten kamen aus Malaysia, auch Chilenen waren vertreten, und unter den Party People waren einige Globetrotter, die mit ihren vollbepackten GS-Maschinen wohl wirklich jeden Winkel dieser Erde abgefahren haben. Bis knapp 300.000 km haben sie auf dem Tacho stehen und waren für eine Fachsimpelei jederzeit zu haben. So wie der Tscheche Igor Brezovar, der den ganzen Tag auf seiner GS lümmelt wie am Sofa.

Ein Reisedampfer in seinem Element
Meine Strecke aus Wien würden Leute wie er oder Michael Martin (sehr spannender Diavortrag) auf einer Arschbacke absitzen, aber immerhin habe ich gefühlt auch einige Klimazonen durchfahren: Nach zunächst 38,5 Grad in der "wassergekühlten" Kombi im Stau habe ich mich über das Unwetter, in das ich in der Steiermark geraten bin, richtig gefreut! Mit dem Top-Wetterschutz und ihren elektronischen Helfern gehört die GTL aber wohl auch zum Besten, was man sich für so ein Wetter wünschen kann. Später auf der dampfigen deutschen Autobahn (inzwischen ohne Regen), das ESA auf "Sport", ging es ganz locker mit Tacho 230 dahin. Das Navi zeigte 220 GPS-km/h, als ich unter Volldampf durch den Wind schnitt. 160 Sechszylinder-PS sorgen für standesgemäßes Vorankommen.

Mit "Gummikühen" haben heutige BMWs angesichts hervorragender Fahrwerke natürlich nichts mehr zu tun, auch die Modelle, die noch die klassischen "Tutteln" genannten Boxer-Zweizylinder tragen. Sie tragen den Spitznamen inzwischen mit Stolz, sodass in Garmisch auch echte "Rennkühe" zu bestaunen waren (siehe Diashow), neben den verschiedensten anderen BMWs und ihren Abarten, also schönen, lauten und/oder schnellen Umbauten, von echten Rennmaschinen bis zum "Weißwurschtkocher" aus dem Allgäu.

Stuntshow mit der K 1600
Dauergast beim BMW-Festival ist Motorradakrobat Chris Pfeiffer, der mit seiner F 800 R Tänze aufführt, die man nicht für möglich halten möchte. Dieses Jahr hat er sich zudem mit einer serienmäßigen, vollbekofferten BMW K 1600 GT vergnügt: Wheelie, Burnout, durch die Gegend driften, als hätte sie nicht knapp 350 Kilogramm, sondern 150. Leicht außer Atem gibt aber auch Chris Pfeiffer zu, dass er schon gehörig aufpassen muss, dass er Herr über die Massenträgheit bleibt. Am entspannendsten waren da wohl die freihändig gefahrenen Kreise, gemütlich auf der Sitzbank liegend.

Für offene Münder beim Publikum sorgten auch Freestyle-Motocrosser, die mit ihren Maschinen irre Sprünge über die Riesenschanze hinlegen. Doch auch die Massen mussten nicht träge sein, jeder, der es sich zutraute, konnte im Enduro-Park ausprobieren, was mit einer GS alles geht – Wasserdurchfahrt eingeschlossen. Sauberer ging es auf BMW-Straßentouren zu, und der große BMW-Corso blieb dieses Jahr vom großen Regen verschont. Petrus hatte seine Tanks wohl bei der Sintflut am Freitag geleert.

Anders als am Freitag brauchte man das große Festzelt am Samstag nicht als Regenunterschlupf, trotzdem war es voll und die Stimmung prächtig. Mit Musik von der Oktoberfest-erprobten "Blechblos'n", die vergangenes Jahr "The Boss Hoss" an die Wand gespielt hatten, die dieses Jahr gleich gar nicht mehr eingeladen wurden. Das Bier vom Hofbräuhaus Traunstein trug den Rest dazu bei, dass es ein rauschendes Fest wurde und die Shuttles zahlreich genutzt wurden. Wem das Bierzelt zu viel war, der hat sich ans Lagerfeuer gesetzt und dort der Gitarrenmusik gelauscht. Oder sich in die Lodge zum Shaken mit Live-Band verzogen. Nur von 20 bis 21 Uhr war das Zelt Pflicht: Jeden Abend wurde ein Motorrad verlost (Freitag eine Husqvarna Nuda, Samstag eine R 1200 GS).

Zwei echte Premieren gab es auch: BMW stellte die beiden neuen 800er-Enduros vor, also die F 700 GS und die F 800 GS (Näheres siehe Infobox). Und damit wurde auch gleich angekündigt, dass ab Modelljahr 2013 (also ab Herbst 2012) alle BMW-Motorräder ABS serienmäßig haben.

Auf der Heimfahrt habe ich dann ständig die Bilder von Chris Pfeiffer auf der BMW K 1600 GT vor Augen gehabt. Zwar war ich mit der gemütlicheren Schwester GTL unterwegs, trotzdem unvorstellbar, damit auch nur ansatzweise zu tun, was der Pfeiffer da gemacht hat. Und dass ich zur Schonung meines lädierten Knies eine Stunde vom Soziussitz aus gefahren bin, geht wohl kaum als Kunststück durch …

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(Bild: kmm)



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