Dass unser JJ am Donnerstag ins große ESC-Finale kommen wird, das scheint ja schon fast fix. Doch die Konkurrenz schläft nicht, wie man im ersten Halbfinale sehen konnte. Nach einer heißen Auftakt-Show mit Spaßsongs, so manchen schiefen Tönen und jeder Menge cooler Beats konnten sich folgende zehn Länder fürs Finale qualifizieren: Norwegen, Albanien, Schweden, Island, die Niederlande, Polen, San Marino, Estland, Portugal und die Ukraine.
Bevor die Entscheidung fiel, meldete sich noch Céline Dion mit einer bewegenden Nachricht bei den Fans des Song Contests. Lange war ja spekuliert worden, dass die Sängerin, die 1988 für die Schweiz den großen Gesangswettbewerb gewinnen konnte, als Stargast auftritt.
„Danke für eure Liebe“
Sie wünsche sich nichts mehr, als an diesem Abend in Basel dabei sein zu können, so die Sängerin. Denn: „Die Schweiz wird für immer einen speziellen Platz in meinem Herzen haben.“
Ihr Sieg sei „lebensverändernd“ gewesen, weshalb sie auch 37 Jahre später noch „so dankbar für jeden, der mich unterstützt hat“, sei. „An die Menschen in der Schweiz, danke für eure Liebe. Diese Nacht ist eure, und ich hoffe, ihr fühlt euch so stolz wie ich es bin.“
Anschließend performten vier Teilnehmer aus dem letzten Jahr „Ne partez pas sans moi“, den ESC-Siegersong von Dion.
Jodeln zum Auftakt
Das heutige erste Halbfinale wartete auf jeden Fall mit einer illustren Runde an Halbfinalisten auf. Zum Einstand in den Abend wurde auf der Bühne aber erst mal gejodelt und ins Alphorn geblasen – Tradition muss sein!
ESC, Ahoi!
Den Anfang machte schließlich das Rap-Duo VAEB aus Island, das zum ESC-Auftakt mit seinem Song „Roa“ gleich mal in See stach und mit Seefahrerromantik und Dance-Rhythmen für Stimmung in Basel sorgte.
Mehr nackte Haut gleich mehr Stimmen – eine beliebte Rechnung, auf die Justyna Steczkowska mit ihrer Performance setzte. Polens Kandidatin konnte zumindest mit ESC-Erfahrung punkten: Auf den Tag genau vor 30 Jahren stand sie nämlich schon einmal auf der Song-Contest-Bühne, und damals bereits im Finale!
Eine sehr persönliche Ballade schickte Slowenien heuer ins Rennen um den Aufstieg ins Finale. Klemen hat den Song „How Much Time Do We Have Left” für seine Lebensgefährtin geschrieben, die sich nach einer schweren Krankheit ins Leben zurückgekämpft hatte.
Un caffé, per favore!
Ob beim nächsten Song ganz Italien empört den Sender gewechselt hat? Denn Estlands Tommy Cash sorgte mit seinem Song „Espresso Macchiato“ schon vorab für jede Menge Wirbel bei unseren Nachbarn – nicht zuletzt wegen der zahlreichen Stereotypen, die er in dem Partyhit bedient. Spaß macht der Song aber trotzdem!
Auf Twitter sorgt der Espresso-Este jedenfalls für hitzige Diskussionen. „Der Espresso taugt mir“, meinen die einen. Die anderen: „Estland ist nicht mal lustig-cringe, es ist cringe-cringe.“
Hier können Sie in den Auftritt von Estlands Tommy Cash reinschauen:
Hippie-Flair traf hingegen in diesem Jahr bei der Ukraine auf Folkrock: Die Band Ziferblat sangen in ihrem Song „Bird of Pray“ über die Verbundenheit der Ukrainer über alle Grenzen hinweg.
Gute-Laune-Hit aus der Sauna
Der Gute-Laune-Garant kommt in diesem Jahr aber eindeutig aus Schweden, denn wer bei KAJs Hit „Bara Bada Bastu“ nicht mitfeierte, dem ist ohnehin nicht mehr zu helfen. Der Sauna-Spaßsong gehört nicht umsonst zu den Favoriten des diesjährigen Song Contests.
Sehen Sie hier einen Ausschnitt von Schwedens Sauna-Burschen:
„Schweden muss man lieben“, ist sich ein ESC-Fan auf X sicher. Und ein anderer meinte: „Jedes Mal, wenn ich die Schweden hör, hab ich gute Laune.“
Melancholie und ein Ritter in strahlender Rüstung
Portugal setzte in diesem Jahr, richtig, mal wieder auf Sentimentalität! Die Band NAPA sang in bester Radiohead-Manier ihrem Song „Deslocado“ über das Heimweh der jungen Portugiesen, die vom Land in die Stadt ziehen müssen.
„Game of Thrones” traf bei Norwegens Hottie Kyle Alessandro und seinem Song „Lighter“ auf Disco-Beats. Der Hintergrund des Dance-Songs ist aber ein ernster: Der junge Norweger ließ sich dabei von seiner Mutter inspirieren, die ihm nach ihrer Krebsdiagnose mit auf den Weg gab, niemals das innere Licht zu verlieren und auch in schweren Zeiten neue Hoffnung zu schöpfen.
Belgien sah heuer Rot – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Lieblingsfarbe von Red Sebastian findet sich nicht nur in seinem Künstlernamen, sondern auch in seinem Style. Musikalisch hatte der Belgier mit „Strobe Lights“ jedenfalls Eurodance vom Feinsten zu bieten.
Menderes, bist du es?
Justin Timberlake traf bei Aserbaidschans Mamagama auf traditionelle Klänge: Die Band wollte mit ihrem Song „Run With U“ in Basel glänzen! Ob ihnen das gelungen ist? Die Fans sind sich nicht ganz so sicher.
Aserbaidschans Auftritt können Sie sich hier ansehen:
„Tritt Menderes für Aserbaidschan an?“, fragte sich einer sogleich, ob sich nicht doch der „DSDS“-Kultkandiat zum ESC geschlichen haben könnte. „Musikalisch sehr nett. Gsangl a Graus“, stellte ein andere X-User fest.
90er-Jahre-Star hat‘s noch drauf!
Kennen Sie noch den Song „Blue (Da Ba Dee)“? Gabry Ponte ist der Mann hinter dem 90er-Jahre-Hit aus Italien. Beim ESC tritt er für San Marino an – und brachte mit seiner Elektro-Tarantella „Tutta l’Italia“ die Halle in Basel zum Tanzen.
Da feierten übrigens auch die ESC-Fans daheim mit. „TUTTA find i supa. Endlich a leiwander beat, whoop“, freute sich ein X-User. „Ich glaube, der könnte uns gefährlich werden“, unkte ein anderer.
Drücken Royals die Daumen?
Bei Albanien stand heuer wieder Folklore auf dem Programm. Immerhin mixte das Duo Shkodra Elektronike die traditionellen Töne in ihrem Song „Zjerm“ mit modernen Elektro-Beats zu fast schon hypnotischen Klängen.
Nach der Disqualifikation von Joost im letzten Jahr setzen die Niederlande heuer auf einen Song in Französisch, der Herzen schmelzen lässt. Kein Wunder, hat Claude, der ursprünglich aus dem Kongo stammt, sogar royale Fans – nämlich die niederländische Königsfamilie.
Nichts für schwache Nerven war hingegen „Poison Cake“ von Kroatiens Marko Bosnjak – eine „Hymne auf Rache, Wut und den Kampf um Gerechtigkeit“. Und das hat man auch gehört …
Und noch einmal Dance-Beats ...
Zum Abschluss des ersten Halbfinales gab es mal wieder jede Menge Dance-Beats. Diese kamen dieses Mal aus Zypern und von Theo Evans, der ganz nach seinem Vorbild Michael Jackson zum Song „Shh“ auch coole Dance-Moves lieferte.
Bei den ESC-Fans kam der Abschluss-Act nicht ganz so gut an. Da wurde auf X gleich mal Gesangsunterricht gefordert, während ein anderer scherzte: „Die 2000er haben grade angerufen. Sie hätten gerne ihren Beat zurück.“
Schafft JJ Top-Platzierung?
Die Entscheidung fällt im Halbfinale übrigens nur das Publikum, die Fachjurys haben erst im Finale ein Wörtchen mitzureden.
Momentan stehen die Chancen für Österreichs Kandidat JJ jedenfalls gut. Dass er es ins Finale schafft, scheint aus aktueller Sicht bereits fix. Und laut Wettquoten singt er sich im Finale dann sogar auf Platz 2!
Fix fürs Finale am Samstagabend qualifiziert sind übrigens wie jedes Jahr die „Big Five“: Spanien, Italien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Außerdem auch der Vorjahressieger, die Schweiz.
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