Jungferngeburt

Hai-Dame bekommt Nachwuchs ohne Sex

Wissenschaft
15.01.2008 11:29
Als in einem Aquarium in Ungarn plötzlich Hai-Nachwuchs da war, staunten die Betreiber nicht schlecht, denn das Weißspitzen-Riffhai-Weibchen hatte nie Kontakt mit einem männlichen Artgenossen. Zunächst stand man vor einem Rätsel, nun glauben Experten, eine Erklärung gefunden zu haben: Das Hai-Baby dürfte das Resultat einer so genannten Jungfernzeugung sein.

Die auf den Namen Ibolya getaufte Hai-Dame war vor sieben Jahren in dem Aquaruim des Nyiregyhaza Centre geboren worden und dort das einzige Tier seiner Art. „Als ich den Baby-Hai auf dem Boden des Tanks liegen sah, dachte ich zuerst, das sei ein Scherz, aber dann bemerkte ich erfreut, dass es ein echter Hai war“, sagte der Direktor des Aquariums, Attila Varga. „Die Hai-Mama kümmert sich sehr aufmerksam um ihren Nachwuchs, aber sobald es möglich ist, werden Meeresbiologen eine DNA-Probe von dem Jungen nehmen.“

Die sensationelle Jungferngeburt stellt die Betreiber des Aquariums nun vor ein Problem, denn der Tank, in dem Hai-Dame Ibolya untergebracht ist, ist nicht groß genug für zwei erwachsene Tiere. Direktor Varga zeigt sich aber zuversichtlich: Wir planen einen größeren Tank, schauen, dass wir auch noch ein männliches Tier finden, und das nächste Mal kann Ibolya dann ganz normal Nachwuchs bekommen.“

Die Jungfernzeugung - auch Jungferngeburt genannt - ist eine Form der eingeschlechtlichen Fortpflanzung. Dabei entstehen die Nachkommen aus unbefruchteten Eizellen. Manche Pflanzen und weibliche Tiere, wie z. B. die Blattlaus, aber auch manche Fisch- und Eidechsenarten, können sich eingeschlechtlich fortpflanzen, das heißt ohne von einem männlichen Artgenossen befruchtet zu werden. Bei Haien ist diese Art der Fortplanzung bislang nur bei einem Hammerhai in einem amerikanischen Zoo beobachtet worden.

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