Streit um Löhne

AUA-Betriebsversammlung: 20 Flüge gestrichen

Wirtschaft
06.12.2017 10:55

Am Mittwoch hat bei der AUA in Schwechat eine Betriebsversammlung als Protest gegen das geplante neue Gehaltsschema stattgefunden. Die Airline hatte "vorsorglich" 20 der 81 geplanten Flüge aus dem Programm genommen, so ein Sprecher am Mittwochvormittag. AUA-Kunden wurde empfohlen, ihren Flugstatus vor der Fahrt zum Flughafen auf der Airline-Homepage zu überprüfen.

Die AUA wiederholten am Mittwoch ihr Angebot für eine Lohnerhöhung von sechs Prozent in den nächsten drei Jahren - also zwei Prozent pro Jahr, adaptiert an die jeweilige Jahresinflationsrate, sollte diese über oder unter den jährlichen zwei Prozent liegen. Diese Erhöhung gilt aber nur für die Grundtabelle und damit einen Teil der Mitarbeiter. Die Gewerkschaft lehne dieses Angebot ab, teilte sie nach Ende der Versammlung mit.

Höhepunkt des Protests war ein rund einstündiger Marsch über das Flughafengelände hin zur Firmenzentrale. "Die Betriebsversammlung war überwältigend gut besucht und hat eine klare Absage an das Angebot des Arbeitgebers gebracht", so AUA-Betriebsrat Rainer Stratberger zur APA. Gemeinsam mit den Mitarbeitern habe man ein Kollektivvertragspaket geschnürt, das nun dem AUA-Management vorgestellt werde.

Sollte es kein Einlenken geben, werde die Belegschaft mit "kreativem Protest" darauf reagieren. Wie dieser ausehen könnte, wollte Stratberger nicht verraten. Knackpunkt sei nach wie vor die Entlohnung, die zu gering sei. Man sei jedenfalls noch deutlich voneinander entfernt, so Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.

Luftfahrtbranche im Aufwind
Schlecht geht es der Luftfahrtindustrie wahrlich nicht: Für das kommende Jahr erwartet der weltweite Branchenverband IATA ein Rekordergebnis von 38,4 Milliarden Dollar (rund 32 Milliarden Euro) - ein Plus von elf Prozent gegenüber heuer. Die Durchschnittserlöse pro Passagier dürften im nächsten Jahr nach sechs Rückgängen in Folge erstmals wieder klettern. Die IATA rechnet hier mit einem Plus von drei Prozent.

Der Anstieg der Ticketpreise stehe im Einklang mit der allgemeinen Inflation, so die IATA am Dienstag. Chefökonom Brian Pearce wurde von der Nachrichtenagentur Reuters mit den Worten zitiert: "Die Rentabilität der Branche ist auf einem recht nachhaltigen Kurs."

Gewerkschaft: "Dumpinglöhne"
Hier setzt die Gewerkschaft vida an. Sie wirft der Lufthansa-Tochter AUA vor, den rund 4000 Beschäftigten des fliegenden Personals nur "Dumpinglöhne" anzubieten und die Freizeit der Beschäftigten beschneiden zu wollen. Im Vorfeld der Betriebsversammlung hatte die vida gedroht, die Maßnahmen deutlich zu verschärfen, sollten die Arbeitgeber nicht einlenken. Üblicherweise wäre der nächste Schritt ein mehrstündiger Warnstreik.

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