Diplomatischer Eklat

Iran verbietet bulgarischem Regierungsjet Überflug

Ausland
29.11.2017 15:23

Diplomatischer Eklat im Mittleren Osten: Der Iran hat am Dienstag Bulgariens Regierungsflugzeug mit Ministerpräsident Bojko Borissow und Ex-König Simeon II. Sakskoburggotski an Bord aufgefordert, seinen Luftraum zu verlassen. Die Maschine war auf dem Weg nach Saudi-Arabien gewesen, das den Iran als Erzfeind betrachtet.

Das Flugzeug sei sofort in die Türkei zurückgekehrt und nach Absprache über den Irak weiter in die saudiarabische Hauptstadt Riad geflogen, wie die bulgarische Außenministerin Ekaterina Sachariewa am Mittwoch mitteilte. Das iranische Außenministerium erklärte, dass das bulgarische Regierungsflugzeug leicht vom Kurs abgekommen sei und die Piloten deswegen gebeten wurden, den Luftraum zu verlassen, wie bulgarische Medien unter Berufung auf Sachariewa berichteten.

Bulgarien: "Ernster Zwischenfall"
"Das war ein ernster Zwischenfall mit nicht vorhersagbaren Folgen", sagte der bulgarische Parlamentarier und Sicherheitsexperte Slawtscho Welkow. "Bulgarien hat riskiert, gleichzeitig ohne Regierungschef und ohne König zu bleiben." Der Leiter der iranischen Botschaft in Sofia sei ins bulgarische Außenministerium gerufen worden, sagte Ministerin Sachariewa.

Ex-König Simeon II. von Sachsen Coburg-Gotha (Sakskoburggotski), der von 2001 bis 2005 auch Bulgariens Regierungschef gewesen war, ist Ehrengast bei der Visite von Borissow in Saudi-Arabien. Aus seiner Exilzeit während des Kommunismus hat Simeon II. ausgezeichnete Kontakte zu Vertretern arabischer Königshäuser, die er in den 1950er-Jahren im ägyptischen Alexandria geknüpft haben soll.

Bulgarien strebt engere wirtschaftliche Beziehungen zu Saudi-Arabien an. Am 1. Jänner übernimmt das Land den EU-Ratsvorsitz.

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