"Love Padlocks"

Die Liebe mit einem Schloss besiegeln

Kärnten
30.09.2017 14:43

In aller Welt hängen Verliebte teils gravierte Vorhängeschlösser an Brückengeländer. Der Hintergrund der "Love Padlocks" soll nun erforscht werden. Volkskundler Heimo Schinnerl sucht "Schloss-Aufhänger".

Nicht nur Jahrhundertealtes, teils gar nicht mehr Lebendiges ist Thema der Volkskundler, aber auch jüngere Bräuche interessieren sie brennend. "Gut 270 Liebesschlösser habe ich am Elisabethsteg, der in Klagenfurt über die Lend führt, gezählt", so Heimo Schinnerl. Der Leiter der Abteilung für Volkskunde im Landesmuseum will in einer wissenschaftlichen Studie die Hintergründe des weltumspannenden Brauchs erforschen.

Den Ausgang dürfte der Brauch schon nach dem Ersten Weltkrieg genommen haben. In vielen Städten müssen die Schlösser alljährlich abmontiert werden, da die tonnenschwere Last die Brücken zum Einsturz bringen könnten. Die Pariser Fußgängerbrücke Pont des Arts stürzte 2014 teilweise ein - etwa 93 Tonnen schwer waren die Tausenden Liebesschlösser. "In Venedig ist das bei Strafe verboten", weiß Schinnerl. "Es ist ein eigener Markt für Liebesschlösser entstanden: Angeboten werden herzförmige, mit Herzen verzierte Schlösser in allen Farben samt Gravur."

In der wissenschaftlichen Studie, die den Arbeitstitel "Love Padlocks - Sehnsucht nach Romantik" trägt, soll geklärt werden, warum Paare die Schlösser auf Brückengeländern montieren, woher sie die Anregung hatten, nach welchen Kriterien die Brücken ausgewählt werden, was mit dem Schlüssel passiert. Im Rom werfen Verliebte ihn beispielsweise in den Tiber.

Antworten auf all diese Fragen sucht Dr. Heimo Schinnerl, der Leiter der Abteilung Volkskunde im Landesmuseum Kärnten. Erreichbar ist er unter 0463/ 43540 oder per E-Mail: heimo.schinnerl@landesmuseum.ktn.gv.at

Christina Natascha Kogler, Kärntner Krone

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