Vermisst in Sibirien

Ungewissheit belastet Eltern am meisten

Oberösterreich
06.10.2006 10:50
„Ich mag nicht mehr ans Telefon gehen. Du weißt ja nicht, welche Botschaft du bekommst“, ist Annemarie Schütz (62) aus Gramastetten verzweifelt. Ihr Sohn Martin (37) ist seit zwei Monaten in Sibirien vermisst, wo er in einen Fluss gestürzt war. Einmal glaubte man, Martin gefunden zu haben, doch es war falscher Alarm.

Die Familie musste ein Zahnschema ihres Sohnes nach Sibirien schicken, als eine Leiche aus dem Fluss Tschuja geborgen wurde, in den Martin gestürzt war, als er einem gekenterten Bootsfahrer helfen wollte. Bald war klar: Der Tote ist nicht Martin, sondern ein Einheimischer.    

„So bleibt die Ungewissheit. Das ist das Schlimmste. Obwohl der Kopf sagt, dass es aussichtslos ist, bleibt ein kleines bisschen Hoffnung“, sagt die Mutter. Da spielt die Geschichte um Natascha Kampusch mit - auch bei ihr hätte niemand damit gerechnet, dass sie je wieder lebend auftaucht.

Inzwischen hat die Familie bei einem Requiem Abschied vom umtriebigen Gemeindevorstand und Miliz-Offizier genommen. „600 Leute waren da. Jetzt stellen viele auch Blumen für Martin aufs Familiengrab“, erzählt die Mutter. Sie und ihr Mann Rudolf (68) haben nur einen Wunsch: dass Martin gefunden wird.

 

 

 

 

Foto: Markus Schütz

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