Bessere Erinnerung

Studie: Grüner Tee hilft Menschen mit Down-Syndrom

(Bild: thinkstockphotos.de)

Ein Wirkstoff in grünem Tee kann die Gehirnaktivitäten von Menschen mit Down-Syndrom deutlich verbessern. Nach einem einjährigen klinischen Test wiesen die Patienten ein deutlich verbessertes Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögen auf, berichten Forscher im Fachmagazin "The Lancet Neurology". Unabhängige Fachleute werteten die Befunde als vielversprechend.

"Erstmalig hat hier eine Behandlung bei den kognitiven Fähigkeiten von Menschen mit diesem Syndrom Wirkung gezeigt", schreiben die Studienautoren. Sie führen die Wirkung auf einen Stoff namens Epigallocatechingallat zurück, der im grünen Tee enthalten ist. Er verbessert das Zusammenspiel von Neuronen im Gehirn. An dem klinischen Test hatten 84 junge Erwachsene mit Down-Syndrom teilgenommen. Eine Hälfte wurde mit dem Wirkstoff behandelt, die andere erhielt ein Präparat ohne den Stoff.

Wirkstoff verbessert Erinnerungsvermögen
Die erste Gruppe zeigte nach einem Jahr deutlich bessere Leistungen beim Erinnern von Worten und Mustern und bei der Fähigkeit, ihr Verhalten der Umgebung anzupassen. Je länger sie das Präparat einnahmen, desto besser wurden die Leistungen. Die positiven Wirkungen waren noch ein halbes Jahr nach Ende des Tests bemerkbar. Die Hauptautorin der Studie, Mara Diersson, betonte, dass das Präparat keinesfalls eine Heilung der Syndrome verspreche. "Es könnte aber ein Instrument sein, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern."

Gendefekt schränkt geistige Fähigkeiten ein
Das Down-Syndrom - auch bekannt unter dem Namen Trisomie 21 - betrifft etwa jeden tausendsten Menschen. Es handelt sich um einen Gendefekt, der die geistigen Fähigkeiten der Patienten deutlich beschränkt und auch andere Gesundheitsprobleme, wie etwa Herzfehler und Darmverschlüsse oder -verengungen verursacht.