Räuber sind wichtig

Studie: Haifang kann Korallenriffen schaden

Wissenschaft
19.09.2013 09:19
Sinkt die Zahl von Haien an Riffen, dann kann das den dort wachsenden Korallen schaden. Zu diesem Ergebnis ist ein australisch-kanadisches Forscherteam gekommen, das zwei unbewohnte Riffgebiete vor der Nordwestküste Australiens untersucht hatte.

Wenn viele Haie an einem Riff gefangen werden, dann nehme dort die Zahl der pflanzenfressenden Fische ab, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "PLOS One". Auf den ersten Blick mute dieser Zusammenhang merkwürdig an. Mit weniger Haien am Riff steige jedoch die Zahl kleinerer Raubfische - und in der Folge schwänden die Bestände wichtiger pflanzenfressender Riffbewohner wie der Papageifische, erklären die Forscher.

Sie hatten Daten zu zwei Atoll-ähnlichen, 300 Kilometer vor der Küste liegenden Riffgebieten ausgewertet, in denen seit 1994 die Population einzelner Fischarten erfasst wird. 112 Arten wurden von ihnen berücksichtigt. Eine der Regionen, die Rowley Shoals, sind ein Schutzgebiet, in der zweiten, den Scott Reefs, jagen hingegen indonesische Fischer auf traditionelle Art Riffhaie.

"Deutliche Auswirkungen auf Korallen"

Viele Papageifischarten ernähren sich von Algen - und schützen so vor allem junge Korallen davor, überwuchert zu werden. Wichtig sei das vor allem dann, wenn ein Riff sich von schädlichen Umwelteinflüssen oder Stürmen erhole, schreiben die Forscher. "Der Haifang scheint deutliche Auswirkungen auf Korallen-Ökosysteme zu haben", schreibt Studienautor Jonathan Ruppert von der Universität Toronto (Kanada).

Die Markierung von Grauen Riffhaien habe gezeigt, dass diese meist in der Nähe "ihrer" Korallenriffe bleiben, schreiben die Forscher. Schon sehr klein gefasste Schutzgebiete um die Riffe könnten die Topräuber - und in der Folge auch die Korallen - schützen.

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