Sonntagsfrage

Landes-ÖVP eilt davon, SPÖ weiter im Abwind

Oberösterreich
04.09.2010 18:00
Höchste Nervosität, hektischste Betriebsamkeit, übelste Gerüchte und tiefste Schlammschlachten, schlimmste Vorahnungen wie auch naivste Hoffnungen – das war Oberösterreichs Polit-Landschaft vor einem Jahr, wenige Wochen vor der Landtagswahl. Dann wählten die Oberösterreicher am 27. September – und ließen Josef Pühringer und seine ÖVP weit über das schlaffe Ergebnis von 2003 hinauswachsen.

Vor knapp einem Jahr am Abend der Landtagswahl war des einen Freud des anderen Leid (Bild): Rudi Anschober (Grüne), Ursula Haubner (BZÖ), Josef Pühringer (ÖVP), Erich Haider (SPÖ) und Manfred Haimbuchner (FPÖ). Haider verließ die Politik, der Rest ist (noch) aktiv.

Die Schwarzen landeten mit einem Plus von 3,4 Prozent bei 46,8 Stimmprozenten. Dafür stürzte Erich Haider ("Ich will Landeshauptmann werden!") mit seiner SPÖ dramatisch ab und landete mit einem Minus von 13,4 Prozent bei nur noch 24,9 Prozent. Rudi Anschobers Grüne hielten sich fast unverändert bei 9,2 Prozent, die FPÖ legte mit Neo-Spitzenkandidat Manfred Haimbuchner um fast sieben Prozent auf 15,3 Prozent zu. Ursula Haubner schaffte mit dem BZÖ nur 2,8 Prozent und verfehlte damit klar den Einzug in den Landtag.

Wie würden die Oberösterreicher heute wählen?
Wie sieht es knapp ein Jahr nach dieser dramatischen Wahl im Land aus? Was wir längst wissen: Josef Pühringer regiert in einer der Form halber geschlossenen schwarz-grünen Koalition mit quasi absoluter Mehrheit. Was wir nicht wussten: Wie würden die Oberösterreicher heute wählen? Das ließ die "OÖ-Krone" in einer repräsentativen Umfrage (mehr als 700 Befragte) durch das renommierte Linzer IMAS-Instut erheben.

Die Ergebnisse – sie sind für manche vielleicht überraschend, für einige erfreulich, für andere erschreckend. Freuen darf sich vor allem die Volkspartei. Sie kann ihrem Zugewinn aus dem Vorjahr sogar noch eins draufsetzen – und das nicht zu knapp! Bis zu 49 Prozent der Stimmen entfielen, wenn am Sonntag gewählt würde, auf die ÖVP. Diesen Positivtrend sehen auch die Landsleute ganz klar: 57 Prozent der Befragten sehen die ÖVP im Aufwind, nur 20 Prozent im Abwind.

Ungebremster Absturz
Die Schwarzen sind so sehr im Aufwind, dass sie schon doppelt so viele Oberösterreicher erreichen wie die Sozialdemokraten. Deren Absturz geht ungebremst weiter – sie kommen nicht einmal mehr auf  ihr Katastrophenergebnis vom Vorjahr. Nur noch zwischen 21 und 23 Prozent würden sich für die SPÖ entscheiden. Kein Wunder, wenn die Roten auch im Stimmungskeller landen: 53 Prozent der Landsleute meinen, die SPÖ wäre im Abwind, nur 26 Prozent sehen sie im Aufwind.

"Verfolger" stabil
Die Grünen, bundesweit derzeit im Stimmungstief, kommen in Oberösterreich gar nicht so schlecht weg: Sie können ihr Vorjahresergebnis gut halten, die Freiheitlichen ihr Potenzial sogar ausbauen. Mit 15 bis 17 Prozent sind sie der SPÖ beinahe schon auf den Fersen – und auch im Stimmungshoch (siehe Grafik in der Infobox).

Kronen Zeitung

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