Makabere Demo

Attac pflastert Weg in Apple Stores mit „Leichen“

Digital
09.04.2018 16:59

Die Globalisierungskritiker der NGO Attac haben eine makabere Protestaktion gegen den iPhone-Giganten Apple über die Bühne gebracht. Vor französischen Apple Stores legten sich Attac-Aktivisten auf den Gehsteig und stellten sich tot. Mit der Aktion wollten sie gegen die Praktiken zur Steuervermeidung protestieren, mit denen Apple ihrer Ansicht nach die Franzosen schädigt.

Wenn ein Unternehmen in einem Land Gewinne macht, dann sollte es diese auch in diesem Land versteuern, so die Forderung von Attac. Bei Apple ist das allerdings kaum der Fall, schleust der US-Computerkonzern seine Gewinne doch bevorzugt ins steuerschonende Irland. Diese Praxis wollen die Attac-Aktivisten nicht länger hinnehmen, weshalb sie laut „Heise“ nun in Paris und Aix-en-Provence unweit von Marseille eine „Die-in“-Protestaktion veranstaltet haben.

„67 Millionen Opfer von Steuervermeidung“
Die Attac-Aktivisten - in Paris waren es rund 70, in Südfrankreich 45 - ließen sich vor und in den Apple Stores zu Boden fallen und blieben dort regungslos liegen, als wären sie tot. Daneben wurden Transparente mit dem Schlagwort „Steuergerechtigkeit“ und „67 Millionen Opfer von Steuervermeidung“ präsentiert.

Laut Attac wollte man mit der Aktion zeigen, dass Steuervermeidung „eine Geißel ist, die unsere Demokratie plagt“ - immerhin würde man mit dem Geld, das Apple am Fiskus vorbei schleuse, sonst staatliche Angebote und Sozialleistungen bezahlen können. Indirekt könne Steuervermeidung somit tödlich sein.

Apple wollte Proteste verbieten lassen
Die „Die-in“-Aktion in Frankreich ist der jüngste Höhepunkt in einem schon länger schwelenden Streit zwischen der NGO und Apple. Apple hatte schon vor Monaten gegen Attac geklagt und wollte derlei Aktionen gerichtlich verbieten lassen. Bei Verstößen sollte Attac 150.000 Euro Entschädigung zahlen. Attac konnte wiederum gerichtlich durchsetzen, dass solche Aktionen sehr wohl stattfinden dürfen.

Apple steht nicht nur in Frankreich, sondern in der ganzen EU wegen seiner Steuertricks in der Kritik. Die EU hatte Apple vor fast zwei Jahren zur Nachzahlung von 13 Milliarden Euro Steuern verdonnert, weil der Konzern über einen Deal mit Irland - dort hat der Computerkonzern seinen Europasitz - im großen Stil Steuern eingespart haben soll. Apple wehrt sich aber gegen die Entscheidung und auch Irland hat kein Interesse daran, die Steuern einzutreiben.

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