Die Topspieler fallen in diesem Jahr in Wimbledon um wie die Dominosteine. Nach Daniil Medwedew, Holger Rune und Lorenzo Musetti scheiterte mit Alexander Zverev der vierte Top-10-Spieler in der ersten Runde. Der Deutsche unterlag Dienstag Arthur Rinderknech (Frankreich) 6:7(3), 7:6(8), 3:6, 7:6 (5), 4:6. Danach enthüllte er psychische Probleme: „Ich fühle mich sehr allein.“
Mit einem Jubelschrei hatte sich Alexander Zverev am Montagabend vom Center Court verabschiedet, auch noch eifrig Autogramme für die Fans geschrieben. Er hatte gegen Arthur Rinderknech Satzbälle abgewehrt, einen umkämpften Tiebreak mit 10:8 noch zum 1:1-Satzausgleich gewonnen, ehe das Match auf Dienstag vertagt worden war. Sein französischer Gegner hingegen war sitzen geblieben und hatte minutenlang ins Leere gestarrt.
Zverev legt Fehlstart hin
Die psychologischen Voraussetzungen bei der Fortsetzung schienen für den Weltranglistendritten also eigentlich äußerst günstig. Doch Zverev legte einen Fehlstart hin, kassierte ein frühes Break und verlor den dritten Satz, in dem er nie ins Spiel fand, mit 3:6.
Im vierten Durchgang war der Deutsche der bessere Spieler. Zweimal erarbeitete er sich einen Doppelpack an Breakbällen, konnte diese allerdings nicht nutzen. Teils weil Rinderknech stark spielte, doch auch weil Zverev schlicht Fehler beging.
Der Franzose rettete sich in den Tiebreak, erarbeitete sich ein Mini-Break, gab es aber wieder her. Bei 5:5 packte Zverev einen gewaltigen zweiten Aufschlag aus, bei dem sogar der Vater schmunzeln musste. Sein Sohn holte den Tiebreak 7:5, jubelte in Richtung seiner Box - Entscheidungssatz!
Break aus dem Nichts
Zu diesem Zeitpunkt wirkte es, als würde Zverev Oberwasser haben, Rinderknech nur bewegen müssen. Doch der Franzose spielte dafür aggressiver. Als Zverev bei 40:0 drei Spielbälle zum 2:1 hatte, packte er zwei Return-Winner und einen herrlichen Vorhand-Konter aus und breakte aus dem Nichts.
Hier gibt es die Matchstatistik zum Nachlesen:
Danach zeigte der Außenseiter keine Nerven. Da Zverev ihm kein einziges seiner 27 Aufschlagspiele im Match abnehmen konnte, siegte er 7:6, 6:7, 6:3, 6:7, 6:4. Für den Deutschen bleibt Wimbledon der unliebsamste Grand Slam. In neun Versuchen kam er im Rasen-Mekka nie über das Achtelfinale hinaus. Zudem scheiterte der 28-Jährige erstmals seit 2019 schon in der ersten Runde eines Majors. Das letzte Mal war ihm das in Wimbledon passiert.
„Empfinde außerhalb des Platzes keine Freude“
Generell allerdings findet sich Zverev in einer für ihn unbekannten traurigen Situation wieder. Denn er enthüllte, dass ihn momentan schwere psychische Probleme plagen: „Ich fühle mich auf dem Platz sehr allein. Das ist für mich völlig neu. Es ist für mich schwierig, außerhalb des Tenniscourts Freude zu empfinden.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.