Was man nicht hört, sind Worte wie Ferien oder Bezahlung. Allen gemeinsam ist der Wunsch, mit Kindern zu arbeiten, etwas zu bewirken. „Allerdings kommen in Zeiten der Krise auch Stichworte wie fixer Job und gute Vereinbarkeit mit dem eigenen Familienleben“, weiß Gertrude Androsch, bei der die Studierenden darüber nachdenken sollen, warum sie gerade den Lehrberuf ergreifen wollen.
Einmal eine Frage eines Schülers nicht beantworten zu können – das schreckt die angehenden Pädagogen nicht. Da wird dann eben nachgesehen. Die meiste Angst geht vom Umgang mit den Eltern aus, die sich in die Arbeit einmischen, Fehler ihrer eigenen Kinder nicht einsehen wollen – oder denen man womöglich auch unerfreuliche Nachrichten überbringen muss.
Noch ehe die Kandidaten einen Rechtschreibtest absolvieren, geht’s ans „Spielen“. Da sitzen angehende Lehrer mit verbundenen Augen am Boden und bauen aus Plastikbechern Türme. „Hier sieht man, wie die Kandidaten mit Stress umgehen. Wenn jemand schon hier die Nerven weghaut, nur weil der Turm umfällt, dann ist er gefährdet, einmal ein Burnout zu bekommen“, sagt Karin Aigner-Klose, die den zweitägigen „Eignungstest“ organisiert.
In einer Konferenz entscheiden die „Prüfer“ – die auch Stimmleistung, Musikalität und Kommunikationsfähigkeit ausloten – über die Eignung der Kandidaten, Lehrer zu werden. Fast alle Geprüften werden am 1. Oktober mit dem Studium beginnen. Und bekamen schon mit auf den Weg: „Wer den Lehrberuf nur als Job ansieht, wird unglücklich.“
von Markus Schütz, „OÖ-Krone“
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