Gemeine Schikane

Hilfe bei Mobbing unter Kindern

Leben
22.08.2008 08:08
Mobbing ist ein Begriff, den man landläufig aus dem Berufsalltag kennt. Leider hat Mobbing jedoch auch zusehends in Schulen Einzug gehalten: Mitschüler werden aus der Masse herausgepickt, um sie bewusst mit böswilligen und bewussten Handlungen fertigzumachen. Die betroffenen Schüler wissen oft nicht, wie sie sich zur Wehr setzen können. Hier erfährst du, wie du deinem Kind helfen kannst, wenn es von Mobbing betroffen ist.

Man unterscheidet generell drei Arten von Mobbing:

  • Das stumme Mobbing äußert sich in stillschweigendem Verachten des Mitschülers. Er wird einfach nicht zur Kenntnis genommen und links liegen gelassen. Das Kind wird zum Außenseiter und ist von der Gemeinschaft isoliert, fühlt sich gedemütigt und verletzt.
  • Eine andere Stufe des Mobbings ist das verbale Mobbing. Hierbei werden Schüler aufgrund gewisser Auffälligkeiten verbal angegriffen: Vielleicht ist ihre Kleidung nicht „in“, vielleicht ist ihr Aussehen oder ihr Verhalten auffällig, vielleicht sind ihre Schulleistungen auffallend gut oder schlecht. Es wird offen und auch hinter dem Rücken der Schüler gelästert  - und nicht nur von Mitschülern, manchmal sogar von Lehrkräften.
  • Die dritte Form des Mobbings findet ihren Ausdruck in körperlicher Gewalt, wie Erpressung, Raub, Sachbeschädigung oder Verprügeln.

Mobbingopfer finden sich durch alle Altersklassen, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft. Besonders gefährdet sind Schüler, die durch eine Besonderheit auffällig sind: Kleidung, Haare, Religion, Behinderung, Gewicht, besonderer Reichtum oder Armut, besondere Introvertiertheit oder Leistungsorientierung – jemand, der nicht mit der Masse mitschwimmen kann. Die Folgen von Mobbing begleiten die betroffenen Schüler oft ihr Leben lang: mangelndes Selbstbewusstsein, Unsicherheit, Ängste, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme, psychosomatische Krankheiten bis hin zu Depressionen können durch Mobbing entstehen.

Anzeichen für Mobbing
Dein Kind war immer fröhlich und unbeschwert, ist gerne zur Schule gegangen. Mit einem Mal wird es ängstlich, traurig oder wütend, wenn das Thema Schule zur Sprache kommt – es weigert sich, dir von seinem Tag zu erzählen, Freunde kommen nicht zur Sprache. Die Noten werden schlechter. Sonntagabend bekommt es Magenschmerzen, es täuscht Krankheiten vor, um nicht zur Schule gehen zu müssen. Auch spontan wieder auftretendes Bettnässen und häufige Albträume können auftauchen. Vielleicht wird dein Kind auch angriffslustiger und trotzig, weil es dir die Schuld für seine Situation gibt. Es zieht sich immer mehr zurück und hat kaum Kontakt zu Freunden. Möglicherweise bemerkst du auch, dass es immer wieder mit Verletzungen nach Hause kommt, schon zur Mitte der Woche keine Taschengeld mehr hat oder dass seine Schulsachen immer wieder kaputt sind oder verschwinden.

Hilfe bei Mobbing
Zunächst solltest du vorsichtig versuchen, mit deinem Kind über deinen Verdacht zu sprechen. Wenn dein Kind nichts sagt, dann kannst du auch versuchen, mit dem Klassenlehrer oder befreundeten Eltern deinen Verdacht zu besprechen. Gib deinem Kind das Gefühl, dass du immer für es da bist und dass seine Situation nur dann besser werden kann, wenn es mit dir spricht. Bestätigt sich dein Verdacht, dann solltest du mit dem Lehrer deines Kindes einen Aktionsplan besprechen. Vielleicht hilft die Versetzung in eine andere Klasse, verbessert sich nichts, solltest du auch einen Schulwechsel in Betracht ziehen.

Auch die Täter sollten bestraft werden, allerdings nicht von dir, sondern durch Lehrkräfte. Du selbst solltest sowohl den Kontakt zu den Eltern des Täters als auch zum Täter selbst unterlassen. Denn meist nehmen die Eltern ihr Kind in Schutz, die Attacken auf dein Kind nehmen als Reaktion auf das "Verpetzen" zu. Viel Liebe und Unterstützung von zu Hause sind das Beste für dein Kind. Auch solltest du Freundschaften außerhalb der Schule, wie beispielsweise in einer Jugendgruppe, fördern, damit es den sozialen Zusammenhalt in einem anderen Umfeld erfährt und sich in eine Gemeinschaft integriert fühlt.

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(Bild: kmm)



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