Nur wer sich auf den Weg macht, wird neues Land entdecken, brach Hugo von Hofmannsthal vor 100 Jahren eine Lanze für das Gehen. Sein Spruch besitzt noch heute Gültigkeit - für unsere physische Welt als auch für die Welt unseres Geistes. Auch Paracelsus maß dem Wandern große Bedeutung bei, als er behauptete: Gehen ist des Menschen beste Medizin.
Wandern neu entdeckt
Schenkt man dem Glauben, so verwundert es nicht, dass in der hektischen Zeit von heute das Wandern und Pilgern eine wahre Renaissance erfährt. Doch es muss nicht immer der Jakobsweg oder der Franziskusweg sein, um zu sich selbst zu finden, wenn es doch vor unserer Haustüre genug Pilgerwege gibt, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen. So etwa der vom Linzer Dermatologen Johannes Neuhofer initiierte Johannesweg, der sich auf 84 Kilometer durch die Mühlviertler Hügellandschaft und durch sieben Gemeinden der Region zieht.
Eine spirituelle Wanderung
Der 2012 erstmals eröffnete Rundwanderweg ist weit mehr als ein einfacher Wanderweg. Er ist eine Einladung zur inneren Einkehr, zur Besinnung auf das Wesentliche und zur Begegnung mit der Natur und sich selbst. Die für erfahrene Wanderer als auch Pilger geeigneten Etappen sind abwechslungsreich und führen durch sanfte Hügel, dichte Wälder, vorbei an malerischen Kapellen und historischen Kraftplätzen. Entlang des Weges finden sich zwölf Stationen, die mit hölzernen Stelen und inspirierenden Weisheiten zum Verweilen und Nachdenken einladen. Jede Station ist dabei einem Thema gewidmet, das Besucher dazu anregen soll, ihren eigenen Lebensweg zu reflektieren und neue Perspektiven zu gewinnen.
Auf dem Weg zu neuer Kraft
Der Johannesweg ist somit nicht nur ein touristisches Highlight des Mühlviertels, sondern auch ein Weg der inneren Transformation. Er bietet die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen, neue Kraft zu schöpfen und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Eine Wanderung auf dem Johannesweg ist eine Reise für Körper, Geist und Seele - und letztendlich eine Reise zu sich selbst.