Es ist ein bisschen bedauerlich, dass die Vergabe der Auszeichnung „Immaterielles Kulturerbe“ schon durchaus als inflationär zu bezeichnen ist. Die Italiener wollten ihre Küche ausgezeichnet wissen, da kämen auch viele andere Landesküchen ebenso infrage. Die Schweizer wiederum wollen ihr Jodeln als immaterielles Kulturerbe geschützt sehen, na bitte schön, das alles tut im Grunde niemandem weh. Voraussetzung ist natürlich, dass auch alle anderen Länder, wie z. B. Österreich und Bayern, unbehelligt weiterjodeln dürfen. Dieses Kulturerbe ist mir jedenfalls allemal lieber und auch nicht kurioser wie das Striezelwerfen im Jauntal oder das Axamer Wampelerreiten. Bedenklicher ist da schon das Kulturerbe Singvogelfang in Oberösterreich, wo alljährlich, nur um die Eitelkeit der Aussteller im Advent zu befriedigen, viele von unseren armen geschockten gefiederten Freunden ihr Leben lassen müssen, das schmerzt sehr wohl.
Eva Schreiber, Traiskirchen
Erschienen am Fr, 12.12.2025
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