Das freie Wort

Wo bleibt das Dankschreiben?

Die sehr hohen Lohnnebenkosten führen dazu, dass Österreich international nicht mehr wettbewerbsfähig ist, verbunden mit Firmenpleiten und Verlusten von Arbeitsplätzen. Den meisten Arbeitnehmern sind die tatsächlichen Lohnnebenkosten gar nicht bekannt bzw. bewusst. Wenn jemand monatlich 2773 € netto erhält, kostete das den Arbeitgeber insgesamt 5180 €. Also kassiert der Staat in diesem Fall jährlich € 33.700 an Lohnnebenkosten. Damit niemand ein schlechtes Gewissen bekommt, wird vom Nettogehalt dann eh noch beim Bezahlen der Miete bzw. beim Tanken oder Einkaufen von Lebensmitteln und Bekleidung die Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer, Versicherungssteuer etc. einbehalten. Bei solcher Abzocke würde ich mir zumindest erwarten, dass jährlich ein Dankschreiben mit lachendem Bild und Unterschrift von der Regierungsspitze samt Finanzminister und Sozialministerin kommt, in dem sie sich für meine großzügige Unterstützung ihrer Misswirtschaft bedanken. Spätestens vor den nächsten Wahlen bitte ich, statt sinnloser Wahlwerbungsbriefe so ein Dankschreiben zuzusenden, mit dem Hinweis, dass ich in dem angeführten Beispiel in den fünf Regierungsjahren sagenhafte 168.000 € an Lohnnebenkosten dem Staat abgeliefert habe, sie trotzdem neue Rekordschulden schafften und wir deshalb alle den Gürtel enger schnallen müssen. Ja, für so eine Ehrlichkeit fehlt ihnen allen der Mut, stattdessen werden sie uns wieder belügen, dass das Budget eh in Ordnung ist. Mit dieser Regierungsmannschaft werden die Nebenkosten eher noch höher werden.

Ing. Anton Kern, Graz

Erschienen am Fr, 12.12.2025

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