Das freie Wort

Kritik am Staat Israel, ja – Antisemitismus, nein

Das grauenhafte Massaker der Hamas an friedlichen israelischen Bürgern am 7. Oktober 2023 ist ohne Wenn und Aber zu verurteilen. Dass Israel diese Terrorbrigaden vernichten will, ist ebenso legitim wie auch schwierig. Aber das Wie ist zu hinterfragen. Und Kritik an diesem Wie, gerade jetzt, ist dringend geboten. Dass man die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen förmlich in ein Ghetto sperrt, ohne ein Mindestmaß an jeglicher Versorgung, aber dem Dauerbombardement und den Panzerangriffen schutz- und hilflos ausgesetzt, da auch Feuerpausen abgelehnt werden – das ist gegen jedes Menschenrecht und so nicht zu tolerieren, auch nicht von unseren Politikern. Dass Österreich und Deutschland aufgrund der unfassbaren Gräueltaten des Holocaust ein Problem im Umgang mit den aktuellen Ereignissen haben, ist vordergründig zu verstehen. Dabei ging es damals jedoch um das jüdische Volk ganz allgemein, während es jetzt um den Staat Israel, d. h. dessen Regierung geht. Das ist ein Riesenunterschied, denn dort haben heute die radikalen Kräfte wie die Siedlerpartei das Sagen, der die angehören, die seit jeher mit aggressiver Siedlungstätigkeit die palästinensische Bevölkerung aus ihrer Heimat vertreiben. Da ist wachsender Hass nur eine logische Folge, was aber das abscheuliche Massaker vom 7. Oktober nicht relativieren oder gar rechtfertigen darf. Es ist eine sehr komplexe Problematik, nicht einfach in Schwarz und Weiß einzuteilen. Hier ist dringend Differenzieren angesagt, von uns allen, aber besonders auch von unseren Politikern. Fundierte Kritik – wie jetzt dankenswerterweise von unserem Alt-BP Heinz Fischer – muss erlaubt sein angesichts dessen, was sich gerade im Gazastreifen abspielt. Bei einer einseitigen Beurteilung befeuert man nämlich nicht nur Pro-Palästinenser-Demos, sondern leistet vor allem einem wieder stärker werdenden Antisemitismus Vorschub! Und das kann und darf einfach nicht sein!

Doris Alt, Sulz

Erschienen am Di, 20.5.2025

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