Das freie Wort

Unser Geld ist nicht weg.

Der renommierte Wiener Rechtsanwalt und Bestseller-Autor Dr. Tassilo Wallentin trifft – diesmal zum Weltspartag 2021 – mit seiner investigativen Recherche immer wieder den Nagel auf den Kopf und beschreibt Vorgänge, die man bis dahin eigentlich für unmöglich gehalten hat. Banker der Europäischen Zentralbank (EZB) haben vor einigen Jahren in geheimer Sitzung, still und leise und ohne parlamentarische Kontrolle die Zinsen abgeschafft. Als Präsidentin der EZB werkt Christine Lagarde, die im Jahr 2016 als französische Finanzministerin wegen fahrlässigen Umgangs mit öffentlichen Geldern vom Gericht zwar schuldig gesprochen, aber nicht verurteilt wurde. Ihr jährliches Grundgehalt beträgt immerhin beachtliche 477.206,00 Euro. Seit dem Brexit führt sich Frankreich als Führungsmacht auf, obwohl Präsident Emmanuel Macron schon mehrmals den sozialen und wirtschaftlichen Notstand ausrufen musste und somit Frankreich den Krisenländern zuzurechnen ist. Dass Macron die Französin als Chefin der EZB durchsetzen konnte, ist unverantwortlich, aber ein Vorteil für ihn. Mit eiskalter Enteignung will man folgende Krisenländer finanzieren: Italien, Griechenland, Zypern, Portugal, Spanien und Irland. Diese Länder haben Auslandsschulden in Billionenhöhe angehäuft. Jeder Prozentsatz weniger Zinsen führt in diesen Ländern zu Wohlstand, bei uns hingegen zu Wohlstandsverlust. Damit ist unsere Verarmung schleichend eingeleitet. Die Nullzinspolitik der EZB hat allein in Deutschland mehr als 730 Milliarden Euro Sparvermögen vernichtet. Bei uns sieht das Verhältnis vermutlich nicht anders aus. Zynisch bemerkt, gilt folgendes Motto: „Unser Geld ist nicht weg, es haben jetzt nur andere!“ Obwohl die EU-Verträge vorsehen, dass kein Land für die Schulden eines anderen Landes aufkommen soll, haften wir für fremde Korruption, Misswirtschaft und Schulden. Wer Geld auf dem Konto hat, wird abgestraft, weil die EZB den Banken Strafzinsen abknöpft, und die Banken geben diese Strafzinsen an uns Kunden weiter. Anstatt zu sparen, will man uns zum Konsumtrottel machen und zum Konsum zwingen, damit wir das globale Schuldenkarussell am Laufen halten. Dr. Tassilo Wallentin schlägt vor, die Euro-Zone auf „Club Méditerranée“ und den Weltspartag auf „Schuldenunionstag“ umzubenennen. Es gibt viele Wege, um arm zu werden – und Sparen ist neuerdings einer davon. Durch die Nullzinspolitik“ werden die Sparer zum jährlichen Weltspartag geradezu verhöhnt.

Peter Puster, Feldkirchen bei Graz

Erschienen am Mi, 3.11.2021

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