Man könnte fast darüber lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Es ist einfach nur noch peinlich und zutiefst ärgerlich, dass mittlerweile jedes sprachhistorisch gewachsene Wort „rassistisch“ überprüft wird. Um ja nicht erst möglichen Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt zu sein, haben die Wiener Linien bereits den Begriff „Schwarzfahren“ verbannt. Nun heißt es nur noch „Fahrgäste ohne gültiges Ticket“. Statt „Afrika“ heißt eine mit Schokolade ummantelte Waffel des Keksherstellers Bahlsen plötzlich „Perpetum“. Bei Straßen, Brücken und Apotheken wird das Attribut „Mohren“ aus dem Namen gestrichen. Lebensmittelhersteller Knorr benennt die „Zigeunersauce“ um. Es darf doch nicht wahr sein, dass eine kleine Minderheit bestimmen kann, wie gesprochen werden darf. Eine überwiegende Mehrheit der Österreicher findet die Debatte um Gendersprache nicht wichtig und lehnt das Gendern in sämtlichen Kontexten ab, doch eine gut vernetzte, ideologisierte Sprachpolizei bestimmt unsere Sprachkultur. Es wird dabei immer grotesker und lächerlicher. Wenn sich diese bedenkliche Entwicklung so fortsetzt, wird es wohl nicht lange dauern, bis Begriffe wie „Schwarzbrot“, „Schwarzarbeit“, „Schwarzgeld“ oder auch der „Schwarzwald“ umbenannt werden müssen. Dieser Sprachhysterie sollte daher endlich die Rote Karte gezeigt werden.
Ingo Fischer, Lavamünd
Erschienen am Fr, 15.10.2021
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