Bluttat in Deutschland
Gerichtsvollzieher bei Räumung getötet
Bei einer Zwangsvollstreckung im deutschen Bundesland Saarland ist es am Dienstag zu einer Tragödie gekommen. Ein 42-jähriger Mann, dessen Wohnung geräumt werden sollte, ging offenbar mit einem Messer auf einen 58-jährigen Gerichsvollzieher los und erstach diesen.
Der Verdächtige wurde unmittelbar nach dem Angriff festgenommen. Gegen ihn wird wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt. Was sich genau im ersten Stock eines Reihenhauses in der Kleinstadt Bexbach abgespielt hat, ist noch unklar. „Die Ermittlungen zur Aufklärung des Geschehens laufen derzeit“, teilte das saarländische Justizministerium mit. Weitere Informationen sollten am Mittwoch bekannt gegeben werden.
Bürgermeister „tief erschüttert“
Die Tat löste im Saarland eine große Betroffenheit aus. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sagte: „Was den Tathergang angeht, wird alles Notwendige und alles Erforderliche getan werden, das jetzt sehr gründlich und zügig auch aufzuklären.“ Die Tat habe ihn „persönlich tief erschüttert“, wie auch die Menschen in ganz Bexbach, sagte Bürgermeister Christian Prech der Deutschen Presse-Agentur.
„Verrohung gegen Staatsgewalt nimmt zu“
Mit Trauer und Fassungslosigkeit reagierte der Landesverband der Gerichtsvollzieher im Saarland auf die Nachricht, dass ein Kollege im Dienst getötet wurde. „Wir sind alle total geschockt“, sagte der erste Vorsitzende Gerd Luckas im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Jetzt wird uns die Gefahr unseres Berufs wieder sehr bewusst.“ Sicherheit sei immer schon ein großes Thema gewesen, „aber es wird ein immer größeres Thema werden“. Denn die Verrohung gegenüber der Staatsgewalt nehme immer weiter zu – davon seien auch die Gerichtsvollzieher betroffen.
Sie treffen Menschen oft in Extremsituationen an. Dabei kann es zur Androhung von Gewalt kommen, mitunter gar eskalieren. Zuletzt wurden Amtsträger mit Schusswaffe (April 2025, Nordrhein-Westfalen), Armbrust (Juni 2024, Rheinland-Pfalz) oder brennbarer Flüssigkeit (Mai 2023, Nordrhein-Westfalen) bedroht.
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