Im ganzen Land werden, vollkommen berechtigt, Schulschließungen kategorisch abgelehnt, weil die Folgen für die Kinder katastrophal wären und auch schon sind. Warum dann die Schüler der Oberstufen daheim bleiben müssen, ist mir ein Rätsel. Glaubt man, weil die Jugendlichen schon etwas älter sind, wären keine schweren Defizite in der Bildung und im sozialen Bereich möglich? Sehr bedenklich finde ich den Unterricht daheim (ich vermeide bewusst einen der idiotischen Anglizismen) für die achten Klassen, die in wenigen Monaten zur Matura antreten müssen. Täglich fünf bis sieben Stunden vor dem Computer zu sitzen zeigt massive gesundheitliche Auswirkungen bei den Jugendlichen, physisch wie auch psychisch. Ich denke auch nicht, dass man auf diese Weise den für die Matura geforderten Unterrichtsstoff lernen kann. Sonst bräuchte man ja bald keine Lehrer mehr. Trotzdem wird im nächsten Frühjahr das umfassende Wissen für eine vollwertige Maturaprüfung abverlangt. Wie unfair das wohl wäre. Entweder öffnen die Oberstufenschulen schnellstens wieder die Klassen, speziell die der Maturajahrgänge, oder Minister Faßmann erarbeitet umgehend das Konzept einer Art „Matura light“, z. B. wie schon heuer, unter vollwertiger Einberechnung der Teilnahme am Unterricht daheim, von Noten für Zwischentests und für die Beibringung von schriftlichen Arbeiten. Denn wer unter solchen, für Jugendliche kaum zu bewältigenden Bedingungen, wie sie derzeit herrschen, lernen muss, der schafft nie und nimmer eine „normale“ Maturaprüfung.
Herbert Schlemmer, Mistelbach
Erschienen am Sa, 14.11.2020
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