Das sind jene Begriffe, die uns nun tagtäglich von Virologen, Mathematikern, Physikern, von Politik und Medien in angsteinflößender Form vermittelt werden. Es bestehen mit Sicherheit bei jenen Menschen, die ihre Sinne halbwegs beisammen haben, keine Zweifel, dass aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen und aufgrund erhöhter Hospitalisierungen auch die Intensivversorgung sehr gefordert ist. Nach meiner Wahrnehmung nimmt der Großteil der Bevölkerung die derzeitige Entwicklung im Hinblick auf Corona sehr ernst. Viele haben Angst um ihre Gesundheit, und mindestens genauso viele bangen um ihren Arbeitsplatz, um ihre Existenz. Ich vertrete die Meinung, und damit bin ich einer von vielen, dass wir uns von einem Gesundheitswesen, welches sich immer wieder damit rühmt, zu den besten der Welt zu gehören und welches bekanntermaßen ja auch enormes Geld verschlingt, schon erwarten dürfen, dass dieses imstande ist, Herausforderungen, wie wir sie derzeit vorfinden, zu bewältigen. Wenn wir bei 500–600 belegten Intensivbetten bereits die Anwendung von Triagen ankündigen müssen, frage ich mich als medizinischer Laie, was hätten wir bloß getan, wären die im März kolportierten dramatischen Zahlen tatsächlich eingetroffen. Wir haben es seit Februar 2020 mit einer Pandemie zu tun, von der uns dramatische Auswirkungen, die ich hier nicht wiederholen möchte, fast täglich vermittelt und prophezeit wurden. Gott sei Dank ist dieses Horrorszenario bislang so nicht eingetreten. Wenn aber die damaligen Warnungen der Politik, sich auch nur einigermaßen auf seriöse Fakten bezogen haben und nicht nur der totalen Verängstigung der Menschen gedient haben, dann hätte unser Gesundheitssystem schon längst in einem Ausmaß aufgerüstet werden müssen, dass man nicht bereits jetzt über erforderlich werdende Triagen diskutieren muss, was viele Menschen in Todesangst versetzt. Wenn man die Lage für derart gefährlich eingeschätzt hat und trotzdem den Intensivbereich kaum oder viel zu wenig aufgerüstet hat, ist dies ein schweres Versäumnis des Gesundheitsministeriums und in weiterer Folge auch der gesamten Bundesregierung. Von einem der weltbesten Gesundheitssysteme, welches laut vielen Experten schon vor Corona völlig überfordert war, sind wir, wie sich jetzt zeigt, meilenweit entfernt. Wenn man möchte, dass die Bevölkerung die verschiedenen Maßnahmen auch mitträgt, sollte man endlich mit einer ehrlichen und faktenbezogenen Information beginnen und dabei den Panik-Modus schleunigst verlassen. Es ist doppelzüngig, permanent zu sagen, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist, wenn man umgekehrt kaum eine Gelegenheit auslässt, um diese zu schüren.
Franz Zwickl, Muthmannsdorf
Erschienen am Sa, 14.11.2020
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