Die erste Kerze brennt

Schon ist es wieder so weit: Die erste Kerze wirft ihren goldenen Schein auf Adventkränze, und ihr warmes Flackern durchzieht die Räume. Es ist Zeit für Besinnlichkeit. So war es in den Nachkriegsjahren, von Besinnlichkeit ist heute nicht mehr viel zu spüren. Für die meisten Menschen wird es in der Vorweihnachtszeit erst so richtig hektisch. Sie hetzen durch die Gegend, besorgen Geschenke für ihre Lieben und schmücken die Wohnung. Auch das Gedränge in den Shopping-Tempeln ist nichts für schwache Nerven, meist wird die Suche nach einem Parkplatz schon zu einer Herausforderung. Und es grenzt an Folter, wenn das Personal in den Geschäften den ganzen Tag mit Weihnachtsliedern berieselt wird. Da gibt es keine Gnade, wochenlang geht das so, ein Wunder, dass noch niemand verrückt wurde. Da kann der Schnee zu Weihnachten noch so leise rieseln, die Opfer haben endgültig genug, sie sind mit ihren Nerven am Ende. Ich wünsche diesen gepeinigten Menschen trotzdem eine möglichst besinnliche Zeit.