Wir merken immer mehr, wie uns der Klimawandel bereits im Griff hat. Wir sind in der Vergangenheit – und auch jetzt noch – zu bedenkenlos mit den Ressourcen unserer Umwelt umgegangen. Am 29. 7. fand bereits der Ressourcen-Tag statt, das ist der Tag, an dem die verfügbaren Naturgrundlagen des Jahres 2019 bereits verbraucht wurden. Trotzdem werden in Österreich pro Tag 20 ha Kulturfläche versiegelt, womit wir negativer Spitzenreiter in Europa sind. Unserer Natur und damit auch dem Wald geht es nicht gut. Die Gründe sind vielschichtig. Der vom Menschen verursachte Klimawandel ist ein Faktor, der überwiegend bedenkenlose Umgang mit unseren Lebensgrundlagen ein weiterer. Wenn man als naturliebender Mensch unsere Wälder als Wanderer oder dort, wo es erlaubt ist, als Radfahrer besucht, wird man sehr oft mit erschreckenden Zuständen konfrontiert. Die sogenannten Forststraßen vermehren sich rasant. Sie werden immer breiter, damit man sie mit großen Lkw, die mit schweren Geräten beladen sind, befahren kann. Auf die Natur wird dabei keine Rücksicht genommen. Es wird mit raupenartigen Planiergeräten alles niedergewalzt. Man verwendet sogenannte Baum-Erntemaschinen. Die Bäume werden gefällt und an Ort und Stelle von Ästen befreit und entrindet. Teilweise werden sogar mobile Sägewerke in den Wäldern platziert, und das Holz wird schon dort automatisch zugeschnitten. Die Abfälle lässt man überall liegen, entweder in den Wäldern selbst oder auf den Wegen, die mit einer hohen Schicht von Rinden und anderen Abfällen übersät sind, desgleichen die Ränder, die unpassierbar sind. Dort, wo einst wunderbare mit Moos bedeckte Wälder waren, findet man jetzt eine unansehnliche Mondlandschaft. Die Forststraßen sind vollgepflastert mit Verbotsschildern, man will dort keine Wanderer, keine Radfahrer, man will beim Waldmassaker nicht gestört werden. Diese Waldarbeiten werden zunehmend an große Transportunternehmen ausgelagert, die nicht die geringste Beziehung zur Natur haben. Man müsste sie verpflichten, die Abfälle zu entsorgen und die verursachten Schäden, so weit wie möglich, zu beseitigen. Das geschieht nicht, das ungezügelte Profitdenken hat Vorrang. Es gibt aber auch positive Ausnahmen. Dort, wo die Wälder noch von den Bundesforsten verwaltet werden, sind sie überwiegend in einem hervorragenden Zustand. Immer mehr verantwortungsbewusste Bauern und Waldbesitzer begehen neue Wege. Sie betreiben eine Direktvermarktung ihrer Produkte, halten ihre Zufahrtswege in einem ausgezeichneten Zustand und heißen Wanderer und verantwortungsbewusste Mountainbiker willkommen. Das sind positive Beispiele für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Diese Vorgangsweisen sind zu begrüßen und sollten möglichst viele Nachahmer finden. Der rücksichtslosen industriellen Ausbeutung unserer Wälder ist Einhalt zu gebieten.
Dr. Horst Filzwieser, Bruck a.d. Mur
Erschienen am Do, 5.9.2019
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