Warum soll die EU weiter wachsen? Sollen die Neuen die entstehende britische Lücke mit Beiträgen wieder schließen? Da muss unser EU-Kommissar aber beim Rechnen in der Schule nicht gut aufgepasst haben. Wenn durch den Verlust eines großen Nettozahlers (wenn sie auch bei den Beiträgen begünstigt waren) zwei geplante Handaufhalter eingetauscht werden sollen, so kann nur das Minus wachsen. Gar nicht zu reden von noch mehr Unübersichtlichkeit. Die Gelddruckmaschinen werden jedenfalls nicht zur Ruhe kommen. Schuldenturm zu Babel, den die Nettozahler mit Krediten vor dem Einsturz immer wieder retten sollen? Aber ich glaube auch gar nicht, dass die britische Volksentscheidung über den Austritt auch umgesetzt wird. Die Austrittsverhandlungen gestalten sich ja schon derart planlos und schikanös, mit erschreckenden Summen an Ausstiegszahlungen, welche auf die Briten zukommen sollen. Sollen die Bürger zuvor von den Obrigkeiten ordentlich in Angst und Schrecken versetzt, also weichgeklopft werden und so verunsichert, dass sie noch um eine weitere Abstimmung betteln werden? Die dann natürlich mit großer Mehrheit für den Verbleib im EU-Sumpf ausgehen würde. Dann hätten die Bonzen auf der ganzen Linie gewonnen, denn nach diesem Desaster wird sicher kein Austrittsversuch mehr gestartet, ganz gleich, wie sich die EU auch gestaltet. Damit könnte dann problemlos auch die Türkei im EU-Konzert mitspielen. Unsere Demokratie wird sich schon an türkische Verhältnisse angleichen. Aber auch dieser EU-Turm zu Babel wird nie fertiggebaut, sondern so zerbröseln, wie alle vorausgegangenen Megaprojekte und Kulturen.