'Nein zur Ausbeutung'

Lissabon: Groß-Demo gegen harte Sparmaßnahmen

Ausland
12.02.2012 08:20
In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon haben am Samstag Tausende Menschen gegen die Sparmaßnahmen der Regierung protestiert. Die aus dem ganzen Land angereisten Demonstranten zogen am Nachmittag von verschiedenen Orten der Stadt aus zum zentralen Praca do Comercio in der Altstadt. Auf Spruchbändern standen Parolen wie "Nein zur Ausbeutung, nein zu Ungleichheiten, nein zur Verarmung" oder "Eine andere Politik ist möglich". Die Teilnehmer riefen auf dem Platz: "Der Kampf geht weiter!"

Der Generalsekretär der größten portugiesischen Gewerkschaft CGTP, Armenio Alvaro Carlos, sagte, es sei "eine der größten Demonstrationen der vergangenen Jahre". Teilnehmer machten ihrer Unzufriedenheit Luft.

"Meine Kaufkraft ist gesunken, die jungen Leute sind arbeitslos, eine Fabrik nach der anderen macht zu. Ich weiß keinen Ausweg", sagte eine Pensionistin aus Lissabon. "Ich bin seit drei Jahren arbeitslos und muss mit 419 Euro monatlich auskommen", so eine ehemalige Textilarbeiterin aus dem Norden des Landes.

Die Demonstration erfolgte wenige Tage vor dem dritten Quartalsbesuch der Troika zur Kontrolle der Umsetzung des Sparprogramms. Die portugiesische Regierung hatte im Mai vergangenen Jahres einem Plan der Gläubiger von Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und EU-Kommission zugestimmt, mit dem das hochverschuldete Land seine öffentlichen Finanzen sanieren soll.

Portugal hatte von seinen drei wichtigsten Gläubigern einen Kredit in Höhe von 78 Milliarden Euro erhalten, um den Haushalt in Ordnung zu bringen. Im Gegenzug verpflichtete sich Lissabon dazu, über drei Jahre einen strikten Sparkurs zu fahren.

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