Mandat statt Pfeife

EM-Schiedsrichter Plautz wird Politiker

Fußball
25.04.2008 13:06
Österreichs internationales Schiedsrichter-Aushängeschild Konrad Plautz wechselt nach der Europameisterschaft direkt in den Tiroler Landtag. Sein Antreten an vorderster Stelle der Landesliste der Tiroler Volkspartei bedeutet ein sicheres Landtagsmandat. Der 43-Jährige wird Sportsprecher der VP, stammt aus einem Seitental des Wipptales und gilt dort als heimatverbunden. In dem 1.907 Einwohner zählenden Heimatort Navis ist er unter anderem Spielleiter der Heimatbühne und in der Pfarre engagiert.

Geboren am 16. Oktober 1964 in Matrei am Brenner stammt Plautz aus einer Bauernfamilie. Nach der Schule startete er eine Lehre als Maschinenschlosser. 1984 wechselte er ins "Gerätewerk Matrei", in dem unter anderem Heiz- und Kochgeräte sowie Werkzeuge gefertigt werden. Seit 1990 ist er Qualitätssicherungsleiter in der Mechanischen Fertigung. Zwischen 1998 und 2004 bekleidete Plautz dort die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden.

EURO als Karrierehöhepunkt
Seine große Leidenschaft gilt in der Freizeit vor allem der "Schiedsrichterei". Mit 43 Jahren geht für Plautz der Traum einer Endrundenteilnahme in Erfüllung. Von der UEFA-Schiedsrichterkommission wurde er 2007 als einer der zwölf Schiedsrichter bei der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz nominiert. Die Heim-EURO soll der große Höhepunkt der langen und erfolgreichen Karriere des Tirolers sein.

Am 26. Mai 1984 legte Plautz die Schiedsrichterprüfung ab, bereits in der Saison 1989/90 stieg er als Assistent in die Bundesliga auf. Seit mehr als zehn Jahren (1996) ist Plautz FIFA-Schiedsrichter, seit 2000 gehört er zu Europas Topklasse der 30 besten Spielleiter. Bei einer WM- oder EM-Endrunde pfiff er jedoch nie. Das Alterslimit von 45 Jahren für internationale Schiedsrichter bedeutet, dass die Heim-EURO die letzte Endrunden-Chance für den Tiroler war.

Vielseitig und heimatverbunden
Zu Hause widmet sich Plautz neben der Schauspielerei unter anderem der Jugendarbeit in seiner Gemeinde. In der Pfarre ist er Ministrantenverantwortlicher und Wortgottesdienstleiter. Und beim Fußball wechselt der Tiroler gelegentlich die Seiten: Beim SV Navis ist er ausnahmsweise nicht Schiedsrichter, sondern Trainer der U10-Mannschaft.

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