Zivilcourage
Mann in Berliner U-Bahn brutal niedergeschlagen
In der deutschen Hauptstadt reißt die Serie von Gewalt in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ab. Einen Tag nach dem Angriff in der U-Bahn wurde am Sonntag in Kreuzberg ein 34-jähriger Busfahrer mit einem Messer niedergestochen. Der Angriff in der U-Bahn erinnert auch an den tragischen Tod eines 23-Jährigen, der im Juni 2007 in der Hauptstadt seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlen musste. Der junge Mann war an einer Bushaltestelle erstochen worden, nachdem er bei einem Streit eingegriffen hatte.
Eine Sprecherin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zeigte sich am Sonntag entsetzt über den brutalen Angriff in der U-Bahn. Eine Videokamera in dem Waggon habe die Attacke aufgezeichnet, sagte sie. Die Polizei habe die Aufnahmen bereits gesehen. Stärkere Sicherheitsmaßnahmen in Berliner U-Bahn-Zügen seien derzeit aber nicht geplant.
Brutaler U-Bahn-Schläger auf der Flucht
Wer der etwa 20 Jahre alte Täter aus der Berliner U-Bahn ist, weiß die Polizei nach Angaben von Sonntag nicht. Der Mann sei noch immer auf der Flucht. Mittlerweile ermittelt die Mordkommission wegen eines versuchten Tötungsdeliktes, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch am Sonntag war das Opfer noch nicht vernehmungsfähig. Der Mann liegt im Krankenhaus, in Lebensgefahr schwebt er jedoch nicht.
Der Unbekannte war in der U-Bahnlinie 9 unterwegs. Er hatte der Polizei zufolge mehrere junge Frauen auf zudringliche Art und Weise angesprochen. Der 44-Jährige forderte den Mann auf, von den Frauen abzulassen.
Während der Fahrt zwischen den Stationen Amrumer Straße und Westhafen schlug der Täter erstmals zu und traf den Mann ins Gesicht. Dann hielt sich der Jüngere an den Haltestangen fest und trat mit voller Kraft gegen den Kopf des Opfers. Ein Zeuge hatte vergeblich versucht, den Gewalttäter festzuhalten. Dieser flüchtete am Bahnhof Westhafen aus dem Waggon.
Busfahrer wollte helfen und erlitt Messerstich in den Rücken
Immer wieder war es in Berlin in den vergangenen Monaten zu schwerwiegenden Angriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln gekommen. Opfer waren wiederholt BVG-Busfahrer. Am Sonntag erlitt ein 34-Jähriger schwere Verletzungen. Der Fahrer wollte in einem Wagen der Linie M 29 einer Frau helfen - ein Angreifer stieß ihm daraufhin ein Messer in den Rücken.
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