Für die Untersuchung schloss sich Peter Daszak, Geschäftsführer des "Consortium for Conservation Medicine" in New York, mit Kollegen aus China zusammen und nahm die Akten von in freier Wildbahn im Zeitraum 1971 bis 2006 verstorbenen Pandas genau unter die Lupe. Die Erkenntnis der Wissenschaftler: Seit 1990 hat sich die Zahl der durch Parasitenbefall verursachten Todesfälle verfünffacht, mittlerweile ist der Parasitenwurm "Baylisascaris schroederi" für die Hälfte aller toten Großen Pandas verantwortlich. Er verursacht schwere Blutungen in Leber, Darm und Lunge.
Zwar konnten für die Studie lediglich 24 Akten wilder Pandas herangezogen werden, von denen die Hälfte postmortale Symptome des Parasitenbefalls aufwies. Seit den 1970er Jahren hat sich der Lebensraum der Großen Pandas halbiert, gleichzeitig hat der Bestand jedoch leicht zugenommen und die Tiere, die eigentlich Einzelgänger sind, innerhalb ihres Reviers näher zusammenrücken lassen. Diese Tatsache sei laut Experten eine klassische Voraussetzung für das Entstehen neuer Krankheiten. "Jedenfalls", so Daszak, "ist eine aufkeimende Krankheit bei vom Aussterben bedrohten Tieren eine ernste Angelegenheit."
Parasit vermutlich von anderen Arten auf Pandas übertragen
Warum der "Panda-Wurm" in den vergangenen Jahren so gefährlich wurde, bleibt allerdings weiter ein Rätsel. Chinesischen Berichten zufolge sind Veterinärmediziner derzeit auch nicht in der Lage, die durch den Wurm verursachte Krankheit zu diagnostizieren. Daszak vermutet, dass irgendeine andere Tierart, die durch das Zusammenschrumpfen des gemeinsamen Lebensraums näher an die Pandas herangerückt ist, den Parasiten auf die Pandas übertragen hat. Dabei könnte es sich beispielsweise um Haustiere oder Fleischfresser wie etwa Füchse handeln, die sich auch in der Umgebung von Menschen aufhalten.
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