Die Folgen einer schweren Erkrankung hatten dem stets zurückhaltenden, bescheidenen Interpreten einen anderen Lebensstil auferlegt, der nicht mit dem üblichen Tourgeschäft in Einklang zu bringen war. Dennoch wollte und konnte er offenbar nicht ganz auf das Live-Gefühl verzichten. Die "Fabulous Hofner Blue Notes" kommen diesem Bedürfnis entgegen.
Gemeinsam mit Robert Ahwai an der Gitarre, Neil Drinkwater am Keyboard, Colin Hodgkinson am Bass und Martin Ditcham an den Drums verleiht Chris Rea seinen Songs einen bluesigen Hauch der Sechziger, der auch eine kleine Hommage an sein Idol BB King darstellt. „Es ist die Musik, die ich schon immer spielen wollte, richtige Gitarrenmusik“, erklärt er zur neuen Formation und dem Album, das im Dezember erscheinen soll.
Zum Vermächtnis des Künstlers, der als Rock-Romantiker und instrumentaler Virtuose gerühmt wird, zählt die Veröffentlichung des elf CDs umfassenden, einzigartigen „Blue Guitars“-Projektes. Dieser Meilenstein in der modernen Musikgeschichte beinhaltet 130 Songs, eine DVD und ein Buch mit Gemälden von Chris Rea sowie Fotos und persönliche Aufzeichnungen. Die Malerei hatte eine wichtige Rolle in der Zeit nach seiner Erkrankung gespielt.
Zwischen Pop-, Latin- und Softrock sowie den immer deutlicher hervortretenden Blueswurzeln fächerte sich die besondere Bandbreite von Chris Rea auf. Der Meister sparsamer Gesten und weniger Worte überzeugte jenseits von Mainstream und modischen Trends mit seinem sehr persönlichen Stil.
Der Musiker aus der englischen Industriestadt Middlesborough traf im deutschsprachigen Raum schon immer auf besondere Resonanz. Hier wurden Kritiker und Fans bereits zu Beginn der Achtziger auf ihn aufmerksam, bevor er internationale Akzeptanz mit Produktionen wie „Shamrock Diaries“, „Dancing with Strangers“ und dem überragenden „Road to Hell“ erlangte. Mit „King of the Beach“ knüpfte Chris Rea an den verfeinert-eleganten Rockstil an, der auch „Auberge“, „God’s Great Banana Skin“ und „Espresso Logic“ auszeichnete. Die letzten beiden CDs „Stony Road“ und „The Blue Jukebox“ offenbarten dann einen Wendepunkt in der Karriere.
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