Hitler-Leibwächter

Misch will Geheimnisse mit ins Grab nehmen

Ausland
29.07.2007 18:54
Der letzte noch lebende Zeitzeuge aus der Entourage des Nazi-Diktators Adolf Hitler ist am Sonntag 90 Jahre alt geworden und hat in einem Interview verkündet, dass er alle noch ungelüfteten Geheimnisse mit ins Grab nehmen will. Am 2. Mai 1945 quittierte der Leibwächter Rochus Misch seinen Dienst im „Führerbunker“. Jahrelang hatte er im Umfeld Hitlers gelebt und gearbeitet, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

Über sein Leben während der NS-Zeit hat Misch nun, nach über 60 Jahren, ein Buch geschrieben. Es ist bereits in Südamerika, Japan, Spanien, Polen und der Türkei erschienen. In Deutschland soll das Buch im Herbst 2007 auf den Markt kommen. Der Titel allerdings steht bereits fest: „Ich war Hitlers Leibwächter“.

Keine Antwort will Misch auf die Frage zu einem der letzten Rätsel um die letzten Tage im „Führerbunker“ vor der Kapitulation des Dritten Reichs geben, wer Hermann Fegelein, der mit Eva Brauns Schwester verheiratet war, erschossen hat. Fegelein war der Verbindungsoffizier von SS-Chef Himmler zu Hitler und hatte sich am 27. April unerlaubt aus dem Bunker entfernt. Vom Reichssicherheitsdienst in seiner Berliner Wohnung in der Bleibtreustraße verhaftet, wurde der SS-General am 29. April hingerichtet.

„Kriminalrat Högl, der Vertreter von Hitlers Leibwache-Chef Johann Rattenhuber, hat den Befehl gegeben, Fegelein zu erschießen. Das weiß ich von einem Reichssicherheitsdienstbeamten, dessen Kollege Fegelein erschossen hat. Dessen Namen weiß ich - aber der bleibt bei mir“, sagte Misch laut Spiegel. 

Hitler jedenfalls habe - anders als etwa sein Biograf Joachim Fest behauptet - Fegelein nicht erschießen lassen. Er habe ihn aber degradiert, so Misch. Von den Sowjets gefangen genommen, kehrte Misch nach acht Jahren in Lagern in Kasachstan und im Ural 1953 nach Berlin zurück, wo er bis zur Pension lebte und arbeitete.

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