16 Tote in Lissabon

Das dürfte die Ursache des Seilbahnunglücks sein

Ausland
05.09.2025 19:34

Zwei Tage nach dem Seilbahnunglück in Lissabon sind die Trümmer jetzt beseitigt. Alle 16 Todesopfer sind identifiziert, auch zur Unglücksursache gibt es neue Details. Vorwürfe, dass die berühmte Standseilbahn nicht ausreichend gewartet und überprüft worden sei, wies der Betreiber zurück.

Vermutet wird nämlich, dass eines der Seile gerissen ist, mit deren Hilfe die Wagen nach oben gezogen und bei der Rückfahrt nach unten gebremst werden. Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft kritisieren, dass die Instandhaltung an eine private Firma vergeben worden sei. Beschäftigte der Lissabonner Verkehrsgesellschaft Carris hatten laut eigener Aussage wiederholt und vergeblich auf dringende Wartungsarbeiten hingewiesen.

Diese Fragen müssten jetzt schnell geklärt werden, sagte Portugals Ministerpräsident Luís Montenegro. Der Unfall mit 16 Toten sei „eine der größten menschlichen Tragödien unserer jüngeren Geschichte“.

Bei den Todesopfern handelt es sich um fünf Menschen aus Portugal, drei aus Großbritannien, jeweils zwei aus Kanada und Südkorea sowie je eine Person aus der Schweiz, der Ukraine, Frankreich und den USA. Anfängliche Berichte in portugiesischen Medien, auch ein Deutscher sei darunter, beruhten offenbar auf einer Verwechslung.

Eine Zeuge des schweren Unfalls
Eine Zeuge des schweren Unfalls(Bild: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA)
Trauernde Frauen
Trauernde Frauen(Bild: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA)
Blumen für die Todesopfer
Blumen für die Todesopfer(Bild: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA)

Anrainerin: „Habe sofort an die Menschen gedacht“
Die verunglückte Seilbahn ist keine reine Touristenattraktion, sondern befördert auch Einheimische täglich einen steilen Hügel hinauf oder hinunter. Die Wagen fahren dabei eine Strecke von rund 265 Metern und überwinden einen Höhenunterschied von rund 45 Metern zwischen Praça dos Restauradores und dem Bairro Alto.

Bewohnerinnen und Bewohner, die die Bahn jeden Tag nutzen, zeigten sich geschockt. „Ich habe einen großen Schmerz gespürt und sofort an die Menschen gedacht, die von diesem schlimmen Unfall betroffen waren“, sagte die Lehrerin Ana Mesquita. „Das Unglück wird man hier nie vergessen. Es wird in die tragischen und schwarzen Seiten der Geschichte Portugals eingehen, wie die Waldbrände von 2017 in Pedrogao.“

Wie berichtet, raste eine Standseilbahn am Mittwochabend eine Straße hinunter, entgleiste in einer Kurve und pralle anschließend gegen ein Gebäude. Dabei kamen 16 Menschen ums Leben, 21 weitere wurden verletzt, zum Teil schwer. Zur Ursache gibt es noch viele offene Fragen.

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