4,8 Promille!
16-jähriger Schüler stirbt nach “Koma-Saufen”
Seit Wochen wird in Deutschland über die Verschärfung der bestehenden Gesetze zum Alkoholausschank diskutiert. Vor allem so genannte Flatrate-Partys, bei denen Kneipengänger zum Pauschalpreis so viel trinken dürfen wie sie wollen, gerieten in die Kritik. Die Bundesregierung lehnte jedoch erst am Mittwoch erneut schärfere Gesetze ab. Mit dem Tod des aus dem wohlhabenden Berliner Bezirk Zehlendorf stammenden Schülers werden jetzt vermehrt Stimmen laut, die den leichtfertigen Umgang mit Alkohol als Problem der gesamten Gesellschaft sehen.
Eine Obduktion solle die genaue Todesursache klären, sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. Untersucht wird außerdem, ob andere Lokalbesucher oder der Wirt für den Tod des Jugendlichen mitverantwortlich sind, weil sie ihn nicht vom Trinken abgehalten haben. Laut deutschem Gesetz dürfen Bier, Wein und Sekt nicht an unter 16-Jährige, branntweinhaltige Getränke nicht an unter 18-Jährige abgegeben werden. Außerdem ist Wirten nicht erlaubt, an offensichtlich Betrunkene weiter Alkohol auszuschenken.
Der Tod des Gymnasiasten lenkt den Blick auf einen neuen Aspekt in der Debatte. Tatsächlich stammen viele der minderjährigen Trinker aus sozial höheren Schichten, wie die Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin mitteilte. Die meisten Kinder und Jugendlichen, die im Jahr 2005 wegen einer Alkoholvergiftung behandelt wurden, kamen aus den Bezirken Pankow und Steglitz-Zehlendorf. Aus den Problem-Stadtteilen Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg kamen dagegen die wenigsten.
Symbolbild
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