"Historischer Tag"

Die “Ehe für alle” mit ihren Vor- und Nachteilen

Österreich
06.12.2017 15:02

Genau 1479 eingetragene Partnerschaften wurden in Wien seit 2010 eingegangen - nun dürfen gleichgeschlechtliche Paare dank Verfassungsgerichtshof heiraten und haben damit Anspruch auf all die Vor- und Nachteile, die eine Ehe mit sich bringt.

Seit 2010 ist es gleichgeschlechtlichen Paaren "erlaubt" - ein furchtbar hässliches Wort in diesem Zusammenhang -, eine eingetragene Partnerschaft einzugehen. 1479 Wiener Pärchen haben das seitdem getan. Ab 1. Jänner 2019 dürfen sie auch heiraten, wie am Dienstag der Verfassungsgerichtshof bekannt gegeben hat.

Einen "historischen Tag für die Liebe" nannten es Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und Antidiskriminierungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Das bunte, weltoffene Österreich freut sich, einige andere - verstärkt aus dem konservativen Lager - eher weniger. Aber was bedeutet das eigentlich, dass nun gleichgeschlechtliche Paare ab 1. Jänner 2019 heiraten können?

Unterschiede in Detailfragen
Vereinfacht gesagt: Die "Ehe für alle" ist nun tatsächlich für alle da - auch wenn sich die eingetragene Partnerschaft und die Ehe durch verschiedene Gesetzesänderungen im Grunde schon sehr ähnlich waren. Unterschiede gibt es in Detailfragen: Das Treuegelöbnis fiel weg, auch wird eine eingetragene Partnerschaft nicht geschieden, sondern aufgelöst, ebenso gibt es keine Ersatzansprüche im Trennungsfall. Welch Ärgernis für Scheidungsanwälte.

Mehrheit befürwortet Ehe für alle
Eingetragene Partner, die sich verehelichen wollen - mit allen Vor- und Nachteilen, die eine Ehe mit sich bringt -, können das nun tun. Zwar besagt das Ehegesetz, dass erst dann geheiratet werden kann, wenn die eingetragene Partnerschaft aufgelöst worden ist, die Entscheidung darüber obliegt im Endeffekt aber den zuständigen Gerichten oder Behörden.

Die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher befürwortet ohnehin die "Ehe für alle", wie Umfragen zeigen. Mehr als 70 Prozent waren es bereits 2015.

Clemens Zavarsky, Kronen Zeitung

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