Grusel-Experiment

Menschliche Gehirnzellen sollen Ratten verändern

Wissenschaft
09.11.2017 11:17

Geht es nach Forschern der renommierten Stanford University in Kalifornien, dann könnten Laborratten ein immer menschenähnlicheres Bewusstsein entwickeln. Hintergrund dieser Befürchtung, die bereits zu einer hitzigen Ethik-Debatte geführt hat, sind Grusel-Experimente, bei denen man menschliche Nervenzellen (Neuronen) in die Gehirne der Nager implantiert hat.

Die Fortschritte in der Technik machen es bereits seit einigen Jahren möglich, menschliche Nervenzellen mit den Neuronen von Ratten zu verbinden. Im Rahmen von Experimenten haben Wissenschaftler schon mehrfach sich selbst organisierende, kleine organähnliche Strukturen aus Neuronen - als Organoide bezeichnete "Mini-Hirne" - ins Gehirn der Tiere eingesetzt und sie mit Blutgefäßen verbunden.

Wie Untersuchungen zeigten, funktionierten die menschlichen Nervenzellen im Gehirn der Ratten genauso, wie es die Neuronen der Nager selbst taten. "Das deutet darauf hin, dass das menschliche Hirn-Material funktional vollständig im Rattenhirn integriert ist", wird einer der Forscher in der englischen Tageszeitung "Sun" zitiert.

Mit den Versuchen hoffen die Wissenschaftler herauszufinden, wie man Hirnverletzungen besser behandeln und Therapien gegen Erkrankungen des Gehirns, wie etwa Chorea Huntington (eine bis dato unheilbare erbliche Krankheit, bei der die Neuronen durch ein fehlerhaftes Eiweiß zerstört werden; Anm.), entwickeln kann.

Bereits im Jahr 2005 hatte der Forscher Irving Weissman - ebenfalls von der Stanford University - für Aufsehen gesorgt, als er ankündigte, Mäuse mit einem vollständig menschlichen Gehirn züchten zu wollen. Kritiker warnen aber: Je mehr menschliche Nervenzellen man in Ratten-Gehirne implantiere, desto menschenähnlicher würde wohl auch das Bewusstsein der Nager werden.

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