Nach "Mauerbau"

Nun Anti-Terror-Poller vor Wiens Einkaufsstraßen

Österreich
27.10.2017 12:46

Zum Schutz vor Terroranschlägen, vor allem vor Rammangriffen mit Lkw, erhöht die Stadt Wien nun die Sicherheitsmaßnahmen. An vorerst drei Standorten- nämlich am Rathausplatz, der Kärntner Straße und der Mariahilfer Straße - werden die Zufahrten mit starren, nicht versenkbaren Pollern ausgestattet. Erst Anfang September war der Bau einer Anti-Terror-Mauer vor dem Bundeskanzleramt am Wiener Ballhausplatz nach heftiger Kritik gestoppt worden.

Wie Polizei und Stadt am Freitag ankündigten, werde mit der Errichtung der Poller am Rathausplatz begonnen. "Der Rathausplatz ist einer der meist frequentierten Plätze der Stadt", sagte Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl. An 300 von 365 Tagen fänden dort Veranstaltungen statt. Die Einfahrten bei der Felderstraße und der Lichtenfelsgasse werden nun mit Pollern ausgestattet - diese können allerdings mit einem Kran versetzt werden, um den Auf- und Abbau von Veranstaltungen zu ermöglichen. Außerdem wird der Platz auf der Seite des Rings mit Pollern abgesperrt.

Die Kärntner Straße wird bei der Zufahrt von der Staatsoper kommend mit Pollern abgesichert. Der Lieferverkehr wird über die Seitengassen umgeleitet.

"Schikanenartige Polleraufstellungen", um Verkehrstempo zu reduzieren
Auf der Mariahilfer Straße werde es nicht darum gehen, den Verkehr abzusperren, sondern ihn durch Hindernisse abzubremsen, sagte Pürstl. Es werde "schikanenartige Polleraufstellungen geben", um das Tempo zu reduzieren. Die Poller werden bei der Kaiserstraße, der Andreasgasse, der Neubaugasse und der Rahlstiege errichtet. "Das Verkehrskonzept bleibt völlig unverändert", versicherte Peter Lux von der Stadt Wien.

1,5 Millionen Euro an Kosten, die die Stadt trägt
Die Vorkehrungen sollen im Vorfeld der EU-Ratspräsidentschaft im Laufe des Frühjahrs 2018 umgesetzt werden, hieß es. Die Kosten für die Poller trägt zur Gänze die Stadt, sie werden insgesamt voraussichtlich 1,5 Millionen Euro betragen.

Sobotka: "Schutz der Bevölkerung immer oberste Priorität"
"Der Schutz der Bevölkerung muss immer oberste Priorität haben. Ich habe bereits im April dieses Jahres eine Überarbeitung der Sicherheitskonzepte in den Ländern in Auftrag gegeben. Dabei waren auch bauliche Maßnahmen in viel frequentierten Zonen in Wien ein Thema", so Innenminister Wolfgang Sobotka. "Dass die zuständige Stadt nun Maßnahmen setzt, ist zu begrüßen, auch wenn man eine Lösung sicher schon wesentlich früher hätte haben können", findet der Innenminister auch kritische Worte.

Pürstl: "Öffentliches Leben darf nicht eingeschränkt werden"
"Wir gehen weiterhin von einer erhöhten abstrakten Gefährdung aus", so Landespolizeipräsident Pürstl am Freitag. Und weiter: "Alle Sicherheitsmaßnahmen sollen zur bestmöglichen Gewährleistung des Schutzes der Bevölkerung und der Besucherinnen und Besucher dieser Stadt getroffen werden", und zwar in enger Abstimmung zwischen der Stadt Wien und der Wiener Polizei. "Bei allen Maßnahmen, die gesetzt werden, gilt es auch zu beachten, dass das öffentliche Leben nicht in einer unzumutbaren Art und Weise eingeschränkt werden darf", betonte der Polizeipräsident.

Sehr ähnlich sieht es auch die Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou: "Ziel ist, die Maßnahme effektiv, alltagstauglich, aber auch stadtbildverträglich zu gestalten."

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