Medientage in Wien

Zukunft der Printmedien: Branche optimistisch

Medien
21.09.2017 09:05

Einen überwiegend positiven Befund für gedruckte Medien gab es am Eröffnungstag der österreichischen Medientage. "Print kann funktionieren, wenn man das Lebensgefühl der Zielgruppe erwischt", sagte Christian Cohrs, Redaktionsleiter beim G+J-Magazin "Business Punk", in einer Podiumsdiskussion zum Thema "Der Adel heißt Print! Von Marke zum Medium".

Stefan Häckel von "Vice" sagte, "wir begreifen uns sehr stark als Marke, weniger als Medium". Ziel sei es, die Leser auf allen Kanälen den ganzen Tag zu begleiten, da gehöre auch ein Printmagazin mit längeren Lesestrecken dazu. Nichtsdestotrotz kämpfe Print abseits von Österreich mit Schwierigkeiten, in der Schweiz aktuell etwa mit Redaktionszusammenlegungen. Er frage sich, wann die Probleme auch in Österreich ankommen, so Häckel.

Printmedien als Luxusprodukt?
"profil"-Herausgeber Christian Rainer hält Print-Medienprodukte für Luxus und damit eigentlich für verzichtbar. "Niemand braucht mehr Print im Sinne der Informationsbeschaffung. Andererseits, wer will schon ohne Luxus leben", so Rainers Erklärung, warum Print trotzdem nach wie vor Erfolg hat. Besonders erfolgreich im Inseratengeschäft seien die Spezialmagazine rund um die Marke "profil". "Ich will jetzt nicht vernuttet sagen, aber jetzt hab' ich es doch gesagt. Es ist trotzdem guter, aber abhängiger Journalismus", so Rainer.

Wolfgang Winter vom Red Bull Media House verwies darauf, dass trotz eines Titel-Rückgangs sehr viele neue Magazine lanciert werden. Aufgabe der Verleger sei es, die richtigen Zielgruppen für die richtigen Titel zu finden.

Petz: Nur Print kann Redaktionen finanzieren
Hermann Petz, Chef der Moser Holding (u.a. "Tiroler Tageszeitung"), sagte, regional positionierte Printmedien wie beispielsweise die Bundesländerinnen würden gut funktionieren. Klar sei aber auch, dass nur gedruckte Zeitungen Qualitätsjournalismus finanzieren könnten. Die Vollredaktion der TT sei anders nicht finanzierbar.

VÖZ-Präsident und "Kurier"-Chef Thomas Kralinger sagte, das Wichtigste sei, dass man sich um den Leser kümmert. Im Corporate-Publishing-Bereich produziere man jährlich rund 26 bis 30 Magazine. Alles in allem mache die Mediaprint, die neben dem "Kurier" auch die "Kronen Zeitung" umfasst, gute Geschäfte. Beim "Kurier" sei es gelungen, den Abopreis um 50 Prozent zu erhöhen, das gehe nur, wenn das Produkt gut ist, so Kralinger.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele