Ultras gegen DFB

Gewalt eskaliert! Die deutsche Liga in Angst

Sport
16.08.2017 17:47

Die Gewalt ist eskaliert ++ Die Ultras formieren sich in Deutschland gemeinsam gegen den Verband ++ Kollektivstrafen werden abgeschafft.

"Das sind Vollchaoten, die so weit denken können wie von der Tapete bis zur Wand." Nach den schweren Randalen von Rostock achtete kein Offizieller mehr auf seine Wortwahl. Fußball-Deutschland war geschockt, als der 2:0-Cupsieg der Berliner Hertha am Montag vor dem Abbruch stand. Leuchtstifte und Raketen flogen mitten in die gegnerischen Fansektoren, es wurden Brände gelegt, Transparente angezündet (siehe Video oben). Die Gewalt ist eskaliert.

Die Ultras erklärten dem deutschen Verband (DFB) den Krieg. Sie "protestieren" gegen Kommerzialisierung und Kollektivstrafen. Dafür schließen sich die rivalisierenden Fangruppierungen sogar zusammen. Mit martialischen Aufmärschen, "Scheiß DFB"-Wechselgesängen und Randalen. Der Test von Hannover in Burnley wurde nach Ausschreitungen in England abgebrochen. Die österreichische Polizei sagte wegen Sicherheitsbedenken die Freundschaftsspiele deutscher Klubs vorab schon ab.

Klubs überfordert
Jetzt geht vor dem Bundesliga-Start in Deutschland die Angst um: "So, wie der DFB  vorgeht - mit hohen Bestrafungen - werden wir dieses Rad nicht stoppen, sondern es eher antreiben und die Fronten verschärfen", warnte nicht nur Jörg Schmadtke, der Geschäftsführer des Stöger-Klubs Köln. Zumal die Klubs überfordert sind, das Problem alleine zu lösen. In Rostock waren 1700 Polizisten und 300 Ordner im Einsatz. Es half nichts.

Am Mittwoch reagierte der DFB mit einem Entgegenkommen. "Wir wollen ein Zeichen setzen, gemeinsam mit den Fans in einen Dialog treten", verkündete Präsident Reinhard Grindel. Bis auf Weiteres wolle man "auf Sanktionen wie die Verhängung von Blocksperren, Teilausschlüssen und Geisterspielen verzichten". Weil man damit bislang auch die unschuldigen Fans bestrafte, aber die wahren, vermummten Täter nicht ausforschen konnte. Daher rudert man zurück. Einzige DFB-Bedingung: "Der völlige Verzicht auf Gewalt." Schön wär’s.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius ging in einem "Sport Bild"-Interview übrigens sogar noch weiter und regte an, die von den Ultras so geliebte Pyrotechnik zumindest in bestimmten Bereichen eines Stadions zuzulassen. Bengalos seien "gefährlich, das kann man nicht einfach mal so abfeuern", meinte der SPD-Politiker. "Nun sage ich: Okay, wenn einige Ultras-Gruppen ganz viel Wert darauf legen, Pyrotechnik zu zünden, kann man sich darüber unterhalten, dafür bestimmte Bereiche im Stadion zu schaffen."

Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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