Ein saftiger geräucherter Schinken, ein paar harte Eier mit bunten Schalen, eine Scheibe dunkles Brot, danach noch ein mürbes Stück von der Germteig-Pinze - so genießen viele Österreicher traditionell das Frühstück am Ostermorgen. Dahinter stecken nicht nur alte Bräuche, sondern auch altes Wissen, denn wie die moderne Ernährungslehre herausgefunden hat, liefern die von alters her üblichen Speisen gerade jetzt im Frühling vieles, was der Körper braucht.
Im Fall der Osterpinze ist es wohl ein bisschen viel von allem. Doch abgesehen vom Kalorienreichtum (immerhin ging gerade die Fastenzeit zu Ende) kann auch das süße Germgebäck als gesund gelten, enthält es doch Eier, Milch, Butter, wenig Zucker und den Kaliumlieferanten Hefe.
Der Mythos ums Ei
Eier wurden - nachdem sie vorübergehend in Verruf waren - als gesunde Kraftpakete rehabilitiert. Ein Ei enthält unter anderem 13 Prozent Eiweiß, Kalzium, Selen, Eisen, essentielle Aminosäuren, Folsäure und die Vitamine A, B2, B12 und D. Zwar ist auch der Cholesteringehalt hoch, doch weiß man heute: Menschen mit erhöhten Blutfettwerten sollten vor allem ihr Gewicht reduzieren und mehr Bewegung machen.
Dann richten ein paar Eier keinen Schaden an. Übrigens wird die Wirkung des Eis für den Zellaufbau in den Muskeln durch Spinat noch gesteigert. Die Feinschmecker-Kombination aus Blattspinat, pochiertem Ei und ein paar Trüffelspänen erhält also das Prädikat "vom Arzt empfohlen".
2015 machte die WHO (Weltgesundheitsorganisation) mit der Warnung Schlagzeilen, dass Geräuchertes Krebs verursacht. Tatsächlich gilt das aber nur für zu stark gepökelte Industriewürste. Handwerklich sanft verarbeiteter und kühl geräucherter Schinken von Bio-Schweinen ist unbedenklich und wegen seines geringen Fettgehalts sehr bekömmlich.
Überhaupt dann, wenn er von frisch gerissenem Kren begleitet wird, einem wahren Jungbrunnen, der mehr Vitamin C als Zitronen enthält und mit ätherischen Senfölen sowie Antioxidantien Anti-Aging-Wirkung entfaltet. Ähnliches gilt auch für frische Radieschen - sie schützen vor einem verspäteten Frühlingsschnupfen - und die ersten heimischen Paradeiser, die den Wirkstoff Lykopin enthalten. Dieser soll gegen Krebs vorbeugen.
Dann fehlt zur Abrundung nur noch eine Portion B-Vitamine, Magnesium, Zink, Jod und Fluor samt Sauerteig, der positiv auf die Knochendichte wirkt - mit einem Wort, eine Scheibe Roggenbrot.
Karin Schnegdar, Kronen Zeitung
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