3,7 Mio. Euro wert!

100-Kilo-Goldmünze aus Berliner Museum gestohlen

Ausland
27.03.2017 12:58

Spektakulärer Millionen-Coup in Berlin: Unbekannte sind am frühen Montagmorgen ins Bode-Museum auf der Berliner Museumsinsel eingedrungen und haben dort laut Polizei ein Exemplar der 100 Kilogramm schweren Goldmünze "Maple Leaf 2007" im Wert von rund 3,7 Millionen Euro gestohlen. Weltweit gibt es nur fünf Exemplare der Riesenmünze, die auch von zwei Männern nicht ohne Hilfsmittel getragen werden kann. Ein "Maple Leaf" befand sich zeitweise in österreichischem Besitz und war 2010 im Wiener Dorotheum unter den Hammer gekommen.

Die Einbrecher waren der "Bild"-Zeitung zufolge zwischen 3.20 und 3.45 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag mit einer Leiter in das Museum gelangt. Offenbar kamen die Gauner nicht nur mit der S-Bahn zu ihrem Millionen-Coup, sondern traten auch die Flucht samt schwerem Diebesgut mit der Schnellbahn an. An den Gleisen wurde später die Leiter gefunden, hieß es in dem Bericht. Die Ermittler unterbrachen nach dem Fund der Leiter zeitweise den S-Bahn-Verkehr.

Wie die Täter - die Polizei geht von mehreren Beteiligten aus - den Alarm des Museums umgehen konnten, ist bislang unklar. Wie die Münze im Bode-Museum genau gegen Diebstahl gesichert war, wolle die Polizei laut dem Bericht aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen.

Die gestohlene 100-Kilo-Münze, deren Durchmesser 53 Zentimeter beträgt, stammt aus Kanada und ist seit 2010 im Berliner Bode-Museum ausgestellt. Der Nennwert beträgt "nur" eine Million kanadische Dollar (knapp 700.000 Euro), allerdings richtet sich der tatsächliche Wert der Münze mit einem Goldanteil von 99,999 Prozent nach dem aktuellen Goldkurs. Derzeit kommt die Münze somit auf einen Materialwert von umgerechnet rund 3,7 Millionen Euro.

Auch Queen besitzt eine 100-Kilo-Goldmünze
Insgesamt gibt es fünf Stück des "Maple Leaf 2007". Eines ist im Besitz der britischen Königin Elisabeth II., die auch auf der Vorderseite der Münze abgebildet ist - die Rückseite zeigt drei Ahornblätter, die das Prägeland Kanada symbolisieren. Zwei weitere "Maple Leafs" sind in den Vereinigten Arabischen Emiraten, einer befindet sich in Privatbesitz.

Der "Maple Leaf" war sogar im "Guinness-Buch der Rekorde" abgebildet, ist allerdings mittlerweile nicht mehr die schwerste und größte Goldmünze der Welt. Diesen Titel trägt aktuell das "Rote Känguru", das aus 24 Karat Edelmetall besteht und eine Tonne wiegt.

"Maple Leaf 2007" im Wiener Dorotheum versteigert
Ein Exemplar der "Maple Leaf" hatte der damals in U-Haft sitzende Chef der pleitegegangenen Finanzfirma AvW, Wolfgang Auer-Welsbach, gekauft und als Dauerleihgabe an das Kunsthistorische Museum in Wien übergeben. Der spanische Edelmetallhändler "Oro Direct" ersteigerte die Münze dann 2010 im Wiener Dorotheum für 3,27 Millionen Euro. Die Münze befand sich in der Konkursmasse der Kärntner AvW. Der Erlös kam den rund 12.500 mutmaßlich geschädigten Inhabern der AvW-Genussscheine zugute.

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