Ukraine-Krieg
Russischer Angriff: Hunderttausende ohne Strom
Nach einem russischen Angriff auf die nordukrainische Region Tschernihiw sind Hunderttausende Menschen ohne Elektrizität. Außerdem gab es vier Tote und vier Verletzte. Unterdessen erklärte US-Präsident Donald Trump gegenüber Journalisten, dass er nicht an einen ukrainischen Sieg glaube.
Komplette Stromausfälle gibt es den ukrainischen Behörden zufolge im nördlichen Teil der Region Tschernihiw sowie in der gleichnamigen Regionalhauptstadt, die vor Beginn des Krieges 280.000 Einwohner zählte. Russland lasse absichtlich Drohnen über den beschädigten Infrastrukturanlagen kreisen, um Reparaturen unmöglich zu machen und „die humanitäre Krise bewusst zu verlängern“, erklärte das ukrainische Energieministerium auf der Plattform Telegram. Der kommissarische Bürgermeister von Tschernihiw, Olexandr Lomako, sagte, Russland nehme vor dem nahenden Winter gezielt die Strom- und Wärmeversorgung der Bevölkerung ins Visier.
Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hilft der ukrainischen Bevölkerung bei den Vorbereitungen für den kalten Winter:
Mehrere europäische Länder sprachen sich in einer gemeinsamen Erklärung dafür aus, die im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögen für die Ukraine zu verwenden und das Land weiter militärisch zu unterstützen. „Wir müssen den Druck auf die russische Wirtschaft und die Rüstungsindustrie erhöhen, bis Putin bereit ist, Frieden zu schließen“, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.
Trump: „Ich sagte nie, sie könnten gewinnen“
US-Staatschef Trump wurde am Montag auf seine rund einen Monat alte Äußerung angesprochen, wonach die Ukraine mit Unterstützung der EU in der Lage sein könnte, die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Dazu sagte er: „Sie könnten immer noch gewinnen. Ich glaube nicht, dass sie werden – aber sie könnten immer noch. Ich habe nie gesagt, sie würden gewinnen, ich sagte, sie könnten gewinnen.“
Am Wochenende hatte sich Trump dafür ausgesprochen, dass für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine der aktuelle Frontverlauf eingefroren werden sollte. Die Kehrtwende in seinen Äußerungen wurde offenbar ausgelöst durch einen Anruf Putins in der vergangenen Woche. Danach sprach Trump von einem zweiten geplanten Treffen mit dem Kremlchef – diesmal wird die ungarische Hauptstadt Budapest ins Auge gefasst. Der erste Gipfel hatte im August im US-Bundesstaat Alaska stattgefunden.
Rücken Tomahawk-Marschflugkörper in weite Ferne?
Der unerwartet angekündigte zweite Gipfel durchkreuzte offenbar auch die Hoffnung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, von Trump eine Zusage für US-Marschflugkörper des Typs Tomahawk mit hoher Reichweite zu bekommen. Ähnlich wie im August übt Trump stattdessen wieder Druck auf Kiew aus, territorialen Forderungen Russlands zuzustimmen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.









