Ukraine-Krieg

Russischer Angriff: Hunderttausende ohne Strom

Ausland
21.10.2025 12:02

Nach einem russischen Angriff auf die nordukrainische Region Tschernihiw sind Hunderttausende Menschen ohne Elektrizität. Außerdem gab es vier Tote und vier Verletzte. Unterdessen erklärte US-Präsident Donald Trump gegenüber Journalisten, dass er nicht an einen ukrainischen Sieg glaube.

Komplette Stromausfälle gibt es den ukrainischen Behörden zufolge im nördlichen Teil der Region Tschernihiw sowie in der gleichnamigen Regionalhauptstadt, die vor Beginn des Krieges 280.000 Einwohner zählte. Russland lasse absichtlich Drohnen über den beschädigten Infrastrukturanlagen kreisen, um Reparaturen unmöglich zu machen und „die humanitäre Krise bewusst zu verlängern“, erklärte das ukrainische Energieministerium auf der Plattform Telegram. Der kommissarische Bürgermeister von Tschernihiw, Olexandr Lomako, sagte, Russland nehme vor dem nahenden Winter gezielt die Strom- und Wärmeversorgung der Bevölkerung ins Visier.

Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hilft der ukrainischen Bevölkerung bei den Vorbereitungen für den kalten Winter:

Mehrere europäische Länder sprachen sich in einer gemeinsamen Erklärung dafür aus, die im Westen eingefrorenen russischen Staatsvermögen für die Ukraine zu verwenden und das Land weiter militärisch zu unterstützen. „Wir müssen den Druck auf die russische Wirtschaft und die Rüstungsindustrie erhöhen, bis Putin bereit ist, Frieden zu schließen“, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.

Ukrainer laden in einer Notunterkunft ihre Handys auf. Die Stromversorgung in ihren Wohngebäuden ...
Ukrainer laden in einer Notunterkunft ihre Handys auf. Die Stromversorgung in ihren Wohngebäuden fiel aus.(Bild: AFP/Ukrainian State Emergency Service)

Trump: „Ich sagte nie, sie könnten gewinnen“
US-Staatschef Trump wurde am Montag auf seine rund einen Monat alte Äußerung angesprochen, wonach die Ukraine mit Unterstützung der EU in der Lage sein könnte, die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Dazu sagte er: „Sie könnten immer noch gewinnen. Ich glaube nicht, dass sie werden – aber sie könnten immer noch. Ich habe nie gesagt, sie würden gewinnen, ich sagte, sie könnten gewinnen.“

US-Präsident Donald Trump traf am Wochenende seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr ...
US-Präsident Donald Trump traf am Wochenende seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Die erhoffte Zusage für die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern ist nicht erfolgt. Trump glaubt auch nicht mehr an einen Sieg der Ukraine.(Bild: AFP/SAUL LOEB)

Am Wochenende hatte sich Trump dafür ausgesprochen, dass für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine der aktuelle Frontverlauf eingefroren werden sollte. Die Kehrtwende in seinen Äußerungen wurde offenbar ausgelöst durch einen Anruf Putins in der vergangenen Woche. Danach sprach Trump von einem zweiten geplanten Treffen mit dem Kremlchef – diesmal wird die ungarische Hauptstadt Budapest ins Auge gefasst. Der erste Gipfel hatte im August im US-Bundesstaat Alaska stattgefunden.

Rücken Tomahawk-Marschflugkörper in weite Ferne?
Der unerwartet angekündigte zweite Gipfel durchkreuzte offenbar auch die Hoffnung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, von Trump eine Zusage für US-Marschflugkörper des Typs Tomahawk mit hoher Reichweite zu bekommen. Ähnlich wie im August übt Trump stattdessen wieder Druck auf Kiew aus, territorialen Forderungen Russlands zuzustimmen.

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