TV-Kannibale

CNN-Reporter isst bei Hindu-Sekte Menschenhirn

Ausland
11.03.2017 08:08

Gleich die erste Episode der CNN-Serie "Believer" mit Reza Aslan hat für mächtigen Wirbel gesorgt. Der Reporter begab sich darin zu einer radikalen Hindu-Sekte nach Indien und nahm an einem Ritual teil, bei dem auch Menschenfleisch serviert wurde. Um seine Gastgeber nicht zu verärgern, aß Aslan ein Stück Menschenhirn, wie er selbst bestätigte. Hindus auf der ganzen Welt reagierten empört: Aslan würde eine Sekte mit etwa 1000 Anhängern dazu benutzen, um ein falsches Bild des Hinduismus zu transportieren, so der Vorwurf.

Die Aghori-Sekte, die Reza Aslan mit einem CNN-Team im indischen Varanasi besuchte, sind eigentlich das krasse Gegenteil der klassischen Hindu-Kultur: Sie lehnen nicht nur das Kastensystem ab, auch dient ihnen alles, was bei Hindus eigentlich als unrein gilt, zur inneren Reinigung.

So reiben sie sich etwa mit der Asche jener Leichen ein, die in Varanasi verbrannt werden. Außerdem gehört zu ihren Ritualen auch das Essen von Menschenfleisch, Fäkalien oder auch das Trinken von Urin. Abseits dieser Bräuche betreiben sie aber auch Lepra-Krankenhauser, wo auch die sogenannten Unberührbaren Zuflucht und Versorgung finden - für einen orthodoxen Hindu eher undenkbar.

Reporter isst Menschenhirn und wird mit Fäkalien beworfen
CNN-Reporter Aslan wurde bei seinem Besuch Teil eines solchen Rituals, das allerdings ziemlich aus dem Ruder lief: Der Guru begann bald, Aslan mit Fäkalien zu bewerfen, woraufhin dieser samt Kamerateam das Weite suchte.

Für seine Reportage erntete Aslan zudem einige Kritik, besonders von Hindus. So benutze er eine Sekte mit knapp 1000 Anhängern, um ein falsches Bild des Hinduismus darzustellen, meinte etwa Tulsi Gabbard, einzige Hindu-Abgeordnete des US-Kongresses: "Ich finde es verstörend, dass CNN seine Macht und seinen Einfluss dazu benutzt, bei den Menschen Furcht und Unverständnis gegenüber dem Hinduismus zu wecken."

"Aghori benutzen Spiritualität, um Kastensystem zu bekämpfen"
Andere Hindus riefen sogar via Twitter zum Boykott von CNN auf. Reporter Aslan, der übrigens selbst Muslim ist, verteidigte sich unterdessen auf Facebook. Er habe in der Dokumentation immer wieder betont, dass es sich bei den Aghori keinesfalls um eine repräsentative Ausrichtung des Hinduismus handle. Vor allem habe er zeigen wollen, warum die Aghori das außerhalb Indiens sehr umstrittene Kastensystem ablehnen und bekämpfen: "Die Diskriminierung durch das Kastensystem ist Realität. Die Aghori benutzen ihre Spiritualität dazu, um diese Vorurteile zu überwinden."

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