"Ich hab’ mich gefühlt wie ein Mörder, aber nicht den Mut aufgebracht, mich zu stellen!" Reue zeigt jener fahrerflüchtige Todeslenker (61) aus Steyrling, der seinen ehemaligen Schulkameraden nach einem Unfall auf der Straße hatte liegen lassen. Kirchdorfer Polizisten versuchen nun das Puzzle der Tatnacht zusammenzusetzen.
Der 61-Jährige ist voll geständig, doch jetzt gilt es noch, die Wege vor dem Unfall zu rekonstruieren, um durch Zeugenaussagen eine etwaige Alkoholisierung nachweisen zu können. Die Aussagen des Autofahrers passen jedenfalls zu den Unfallspuren: Er hatte in der Nacht Paul Spreitzenbarth (61), der zu Fuß unterwegs war, übersehen und mit rund 60 km/h erfasst. Der Körper wurde unter den alten Suzuki Vitara gezogen. Das belegen auch die bei der Obduktion diagnostizierten gebrochenen Beine des Opfers. Der Lenker, ebenfalls ein alleinstehender Arbeiter, der in der Nähe des Unfallorts ein Haus baut, stoppte und erlitt laut eigenen Angaben einen schweren Schock, als er seinen alten Schulkameraden tot auf der Straße liegen sah. Er fuhr heim, brachte aber am nächsten Tag nicht den Mut auf, sich zu stellen: "Ich hab’ mich ja wie ein Mörder gefühlt."
Auto nach Rumänien verkauft
Anfangs machte er sich nicht einmal die Mühe, das Auto zu verstecken, fuhr damit sogar in die Arbeit, zeugte doch nur ein winziger Riss bei der Stoßstange vom Unfall. Doch als der 61Jährige mitbekam, dass Polizisten alle Pkw in Steyrling kontrollierten, bekam er Angst. Er meldete den 18 Jahre alten Wagen ab und verkaufte ihn nach Rumänien. Die Abmeldung machte den Lenker aber erst verdächtig, und bei der Befragung gestand er.
Kronen Zeitung
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