"Wasser war trüb"

Causa Reichsbrücke ist ein “unglaublicher Skandal”

Österreich
07.04.2016 15:51

"Das Wasser war trüb" - deshalb seien die Pfeiler der 865 Meter langen Reichsbrücke in 36 Jahren (!) nie unterhalb der Wasserlinie untersucht worden. Diese Argumentation der Brückenaufsicht sowie Kapitel über viel Rost und wenig Brandschutz finden sich jetzt in einem Rechnungshofbericht. Die ÖVP fordert Konsequenzen.

"Die Stadtregierung spielt hier mit der Sicherheit Tausender Menschen", reagiert ÖVP-Chef Gernot Blümel auf die Veröffentlichung des Rechnungshofberichts über die Erhaltung der Reichsbrücke. Dass die Pfeiler der Brücke seit 1980 nur oberhalb der Wasserlinie begutachtet worden sind, sei ein "unglaublicher Skandal".

Auch die Rechnungshofprüfer staunten dabei über die Argumentation der MA 29 (im Bericht auf S. 38): Die Pfeiler wurden im Wasser nicht mehr begutachtet, weil "das Wasser zu trüb war".

Und die Prüfer fanden noch weitere durchaus besorgniserregende Fakten:

  • Eine Dauerüberwachung der Brücke wurde "im März 2008 beendet", Kontrollsensoren wurden entfernt (S. 37).
  • Es fanden sich keine Unterlagen, ob der Brandschutz in den U-Bahn-Hohlschächten innerhalb der Brücke ausreichend wäre (S. 41).
  • Zahlreiche Stahlgitter sind verrostet, aber auch Griffe von Notausstiegen - es gab nie eine Reparatur (S. 62).
  • Schäden auf Pfeilern sind "unsachgemäß repariert", der Beton platzt ab (S. 74).

Für alle Marathonläufer gibt's aber eine Entwarnung: "Die Brücke ist sicher", sagt die MA 29. Und: Die U-Bahn-Züge sorgen für gefährlichere Schwingungen.

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