Speed-Queen Lindsey Vonn fehlen nach ihrem Triumph in der Weltcup-Abfahrt von Garmisch nur noch zehn Siege auf die Bestmarke von Skilegende Ingemar Stenmark. Die Weltcup-Leaderin aus den USA setzte sich am Samstag 1,51 Sekunden vor der Fabienne Suter (SUI) durch und feierte damit ihren 76. Weltcup-Sieg und den neunten in dieser Saison. Als Dritte komplettierte Viktoria Rebensburg (GER) das Podest. Für die ÖSV-Damen setzte es eine herbe Niederlage.
Denn keine Österreicherin landete in den Top Ten. Auf einer herausfordernden Piste, die sich viel schneller und ruppiger als im einzigen Training am Donnerstag präsentierte, war Cornelia Hütter unmittelbar vor Elisabeth Görgl als Zwölfte ÖSV-Beste. Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler, Stefanie Moser und Stephanie Venier schieden nach Fehlern aus, Mirjam Puchner wurde 33.
Lara Gut hatte ebenfalls Probleme und musste sich mit dem enttäuschenden 14. Rang begnügen. Vonn baute ihre Führung im Gesamtweltcup auf die Schweizerin damit auf 127 Punkte aus. Am Sonntag könnte die 31-Jährige den Vorsprung auf Gut noch einmal vergrößern, Start des Super-G in Garmisch-Partenkirchen ist für 11.00 Uhr geplant.
"Weiß nicht immer, wie ich so schnell sein kann"
"Es war nicht fehlerfrei, aber ich habe Druck im richtigen Teil gemacht. Ich habe gesehen, dass es für die vorderen Läuferinnen sehr schwer war", meinte Vonn nach ihrem fünften Erfolg in der sechsten Abfahrt in diesem Weltcup-Winter. Nur in Val d'Isere war die vierfache Gesamtweltcup-Siegerin ausgeschieden. "Ich weiß nicht immer, wie ich so schnell sein kann. Aber ich mache es einfach." Wenn man alle Disziplinen heranzieht, gelang Vonn ihr sechster Weltcup-Sieg in Garmisch. Als erste Frau gewann sie im Olympia-Ort von 1936 zwei Abfahrten.
Das wechselhafte Wetter - zunächst extrem hohe Temperaturen, dann Neuschnee und Regen - hatte den Organisatoren unter der Woche einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Die kalte, klare Nacht auf Samstag sorgte aber schließlich für einen alles in allem kompakten Untergrund. Vor allem im oberen Streckenteil präsentierte sich die Piste hart, unten mussten die Fahrerinnen mit weichem, aber schnellen Frühlingsschnee vorliebnehmen. Nicht ideal waren wie häufig in Garmisch auch die Sichtverhältnisse.
Hütter mit Knieschmerzen
Siebenhofer kam mit Startnummer zwei in der Hölle weiter von der Ideallinie ab und verpasste anschließend ein Tor. Auch Tippler war in der Schlüsselstelle nicht optimal unterwegs, stürzte schließlich glimpflich im Zielschuss. Hütter erlebte nach dem Gleitstück eine Schrecksekunde, als es ihr die Ski verschlug und sie nur knapp einen Sturz verhindern konnte. "Da hat es mir doch die Schneid abgekauft. Im ersten Moment war ich froh, dass die Knie nichts haben", sagte die Steirerin, die im Zielraum dann aber doch über Schmerzen klagte. "Nachdem das erste Adrenalin weg war, habe ich etwas gespürt. Ich schätze aber, bis morgen sollte es aber okay sein."
Görgl, die bei der WM in Garmisch-Partenkirchen 2011 Abfahrts-und Super-G-Gold gewonnen hatte, kämpfte ebenfalls mit der Hölle. "Ich bin zu gerade gefahren, habe voll riskiert und wäre dann fast ins Tor gefahren", rekapitulierte die 34-Jährige. Nur ihrer Fitness und ihrem Willen habe sie es zu verdanken, dass sie sich auf dem Kurs halten konnte.
Die Schweizerin Suter schaffte es zum dritten Mal in dieser Saison auf das Podium. Bereits in Lake Louise und Val d'Isere war die 31-Jährige Zweite gewesen. Rebensburg hatte zuletzt im Riesentorlauf zwei Siege en suite gefeiert. Mit Platz drei in ihrem Heimrennen unterstrich die Kreutherin ihre starke Form. "Wenn's läuft, dann läuft's", meinte die 26-Jährige nur.
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