„Kriegskindl“ stammt aus der Feder des Wiener Autors Robert Neumann, der 1933 nach England emigrierte. Er schrieb 1946 innerhalb weniger Wochen den Roman „Die Kinder von Wien“. Das Gewissen der Siegernationen sollte wachgerüttelt werden. Susanne Lietzow hat den Roman dramatisiert und Regie geführt. Ihr ist ein beachtliches Jugendstück gelungen, das zwar die Klischees vom dummen, blondbezopften BDM-Mädel und vom guten Kaugummi-Amerikaner ausstellt, aber dennoch Strahlkraft besitzt.
Matthias Hacker überzeugt als „Jid“, der lange Finger hat. So überlebt er im Lager und bringt nun das Kindl - eine Puppe, animiert von Gerti Tröbinger - und zwei junge Mädchen durch. Störenfriede gibt es genug, Spekulanten wollen den Kindern den Keller abspenstig machen, ehemalige SS-ler steigen den Kitteln nach. Renate Schuler stellte ein beachtliches Bild in den Keller. Es spielen u. a. Nora Dirisamer (Ate), Daniela Dett (Ewa), Daniel Ruben Rüb (Reverend) und John F. Kutil (diverse Männer), der sich wunderbar wandeln kann. Die Emotionen kommen nicht zu kurz, es darf geheult werden.
Übrigens: Rollkragenpulli einpacken. Kellertemperaturen wie im Kühlschrank!
Weitere Aufführungen am 24., 25., 26., 27., 28. Juni und 1. Juli sowie ab Herbst im u\hof:
Foto: Brachwitz
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