"Schützenhilfe" für den Heiligen Nikolaus, dem der Zeitgeist immer öfter an den Bart will, kommt nun von der Grazer Medizinischen Universität. Professorin Ursula Wisiak, Expertin für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, hat sich mit dem schönen Brauch, der in zwei Tagen wieder landauf, landab zelebriert wird, intensiv auseinandergesetzt. Und sie hat danach bemerkenswerte Schlüsse gezogen: "Riten und Bräuche geben dem Jahreslauf Konturen, die Pflege gelebter Traditionen beeinflusst das familiäre Leben positiv, da es dadurch zu einem gemeinsamen Erleben kommt." Traditionen wie die Nikolofeier stärken zudem das Wir-Gefühl, Werte und Normen würden weitergegeben, so die Fachfrau.
Weniger gut weg als der Nikolo, der Kinder fürs Bravsein belohnt, kommt in der Expertise jedoch der grimmige Krampus. Ihn als "Erziehungsmittel" (also zur Strafe) einzusetzen, sei der völlig falsche Weg: Meist könne sich das Kind an sein Fehlverhalten gar nicht mehr erinnern, außerdem fühle es sich von den Eltern verraten und bekomme zusätzlich Angst, analysiert Ursula Wisiak.
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