Der „Mirror Maker“ oder Spiegelmacher ist vom italienischen Schriftsteller Primo Levi erfunden worden und erzählt von einem besonderen Spiegel. Fiona Tan (40) sucht eher nach Spiegeleffekten in der Gesellschaft und macht sie zu Videokunst. In Indonesien geboren, in Australien aufgewachsen und heute in Amsterdam beheimatet, kann Fiona Tan auch viel über Migration erzählen. In ihren Filmen umkreist sie daher die Themen „Identität“, mit Humor verschränkt sie Fotografie und Film, Ethnologie und Voyeurismus.
Die bei der Documenta 2002 präsentierte Arbeit „Countenance“ schließt den großartig inszenierten Rundgang durch Tans Videowelt. Angeregt von August Sanders „Menschen des 20. Jahrhunderts“ porträtiert Tan Gesellschaftsgruppen von Heute. Die Menschen posieren wie für ein Foto, werden aber gefilmt: die „eingefrorenen Bilder“ werden so lebendig.
Wunderbar die jüngste Arbeit: Die Stimme von Hanna Schygulla spricht ein fiktives Tagebuch, erzählt wird von einer Kindesvertauschung. Dazu sind Mädchenporträts zu sehen. Die von der Landesgalerie initiierte Schau tourt anschließend durch skandinavische Museen.
OÖ. Landesgalerie Linz, Museumstraße 14: bis 13. August, Dienstag bis Freitag 9 bis 18 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage 10 bis 17 Uhr.
Foto: Wakolbinger
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